Minusstunden während Krankheit oder Feiertagen  

Frag das doch am besten erstmal bei deiner Personalverwaltung an, die betreiben doch euer System. Aber grundsätzlich stellt sich der AG ja selbst ein Bein, wenn sich die Leute statt 2 plötzlich 7 Tage krankschreiben lassen.

Haben wir schon versucht, hat leider keinen Zweck... Ja, genau so ist es, sie schaden sich damit selbst. Das ist ja gerade das absurde daran. Angeblich würde sich alles wieder durch die RZAG's ausgleichen, aber Teilzeitkräfte hier haben nun mal keine RZAG's. Nächste Instanz wäre halt eben eine Gewerkschaft mit einzubeziehen, ist nicht mehr normal was da abläuft...

Das kann nicht legal sein! Da solltet Ihr aber unbedingt mal im Code de travail nachschauen oder Euch von der Gewerkschaft beraten lassen. Was ist denn überhaupt die Begründung für diese Minusstunden? Und was soll die komische Rechnung? Schliesslich hat man nicht 1,33 Stunden an dem Tag gefehlt, sondern 8 Stunden und die mit einer stichhaltigen Begründung. Macht der Arbeitgeber das auch, wenn der Arzt Dich für 3 Tage krank schreibt? Spätestens bei einer offiziellen Krankschreibung (aber meiner Meinung nach auch schon bei der mündlichen Krankmeldung durch den Arbeitnehmer) ist die ganze Sache gesetzeswidrig. Vielleicht sollte man dem Arbeitgeber die "Inspection du travail" schicken?

Ja, unsere Verträge lauten halt eben durch den Einzelhandelsjob auf 40h, 32h oder 24h verteilt auf "6" Tage die Woche, da wir ja auch manchmal samstags arbeiten müssen. Bei einer Kollegin ist es aktuell so, dass sie normalerweise 24h die Woche arbeiten soll. Bei uns werden dann eigentlich immer volle Tage zu 8h gearbeitet. Sie hatte MO+DI frei, sollte dann MI, DO und FR jeweils 8h arbeiten kommen und hätte SA wieder frei gehabt. Sie ist aber am MI zum Arzt gegangen, da krank, hat sich dann bis einschließlich SA krankschreiben lassen und bekommt jetzt für MO+DI, obwohl sie da frei hatte, für beide Tage jeweils 4h als minus eingetragen. Berechnung vom Arbeitgeber: 24h die Woche geteilt durch 6 Arbeitstage, macht dann 4h am Tag, die gearbeitet werden müssen. MI, DO, FR und SA krank, macht dann 4 Tage mal die 4h und ergibt dann 16h, die ihr durch Krankheit gutgeschrieben werden. So, aber sie sollte ja eigentlich 24h in der Woche arbeiten, also bekommt sie fein 8h als Minus eingetragen.

Wir sind wirklich völlig ratlos und kommen aus den Minusstunden nicht mehr heraus, da es bei den Feiertagen genauso gehandhabt wird.

Kennt jemand vielleicht einen guten Fachanwalt für Arbeitsrecht, der sich mit dem lux. Gesetz auskennt?

ich würde das einfach mal der ITM berichten.

Es wurde schon jetzt eine Gewerkschaft eingeschaltet, die alles prüfen soll. Lt. Büro sei alles legal und rechtmäßig. Kann es unserer Auffassung nach aber nicht sein, da sie von der CNS für Krankentage abkassieren und wir dann Minusstunden bekommen, die wir nacharbeiten sollen und das alles für den gleichen Lohn. Sollte es durch die GWS nicht geklärt werden können, dann müssen wir es wohl der ITM melden oder was macht die Gewerkschaft, wenn sie nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen?

Lass es mich mal so ausdrücken: was Du das geschildert hast, ist für die Gewerkschaft ein dermaßen gefundenes Fressen, das lässt sich die Gewerkschaft nicht entgehen. Und sollte der Arbeitgeber nicht ganz schnell seine äußerst fragwürdigen Praktiken einstellen, dann darf er sich mit Sicherheit auf den Besuch von ein paar liebenswürdigen Herren von der Inspection du travail freuen. Der Arbeitgeber wird nicht mehr wirklich gefragt werden, ob er dann mit irgend etwas noch einverstanden ist. Eine offene Frage ist nur noch, ob er Euch die "Strafstunden" freiwillig wieder gutschreibt, oder ob das tatsächlich über ein Arbeitsgericht geklärt werden muss.

Was mich interessieren würde: ist es bei Euch üblich, dass Mitarbeitermotivation mit Hilfe von Elektroschocks und Peitschenhieben erfolgt? Und erfolgt die Entlohnung über Naturalien (z.B. eine Schale Reis pro Tag)? Würde jedenfalls ins Bild passen.

Ich hoffe, dass sie gut auf die ... fallen und auch eine Strafe dafür bekommen. Ich glaube nicht mehr daran, dass wir die Stunden nochmal gutgeschrieben bekommen, leider... Ja, Elektroschocks und Peitschenhiebe, das fehlt noch, dann wäre es perfekt 😉 Werde jetzt erst mal abwarten was nach der Prüfung rauskommt und hoffentlich wird alles gut, im Sinne der Arbeitnehmer...

Das ist ja wohl der Oberhammer, was Du da schreibst. Ich habe ja schon einiges die letzte Zeit gehört aus Lux., von irgendwelchen dubiosen Praktiken oder wenn man krank ist, dass wenn es länger dauert, auf den Urlaub angerechnet wird. Aber das was Du da oben berichtest, schlägt ja wohl dem Fass den Boden aus. Ich kann nur hoffen, dass die so eine heftige Strafe aufgebrummt bekommen, dass es nur so kracht! Arbeit hin oder her, aber mit solchen Machenschaften wollte ich nichts zu tun haben und würde mir schnellstens einen neuen Job suchen!

Halte uns mal hier auf dem laufenden, wie die Geschichte weiter geht!

Ja, das werde ich, sobald ich näheres weiß. Bin aber schon mal beruhigt, dass es bei euch nicht so abläuft...

@Eule80: Keinen Fachanwalt einschalten, denn der würde Euch eine Stange Geld kosten, ob Ihr gewinnt oder verliert. Die Kombination Gewerkschaft/ITM wird das schon regeln können. Viel Glück!

Zur Not hätte ich es über meine Berufsrechtsschutz geregelt, aber hätte mir halt dann einen deutschen Anwalt nehmen müssen. Ich hoffe sehr, dass es so geregelt werden kann, aber befürchte auch, dass einzelne AN vor das Gericht müssen, wenn wegen den mehr gearbeiteten Stunden keine Regelung gefunden werden kann... 🙁

Danke euch!

Seid ihr als Belegschaft euch denn einig ? Stichwort geschlossenes Auftreten dem Chef/Chefin gegenüber. Wenn die Minusstunden nicht innerhalb einer Woche gutgeschrieben sind, passiert mal gar nix mehr im Laden, streiken. Oder ist der Laden zu groß oder eine Kette ? Musst du uns aber nicht unbedingt sagen, um anonym zu bleiben. Worauf ich hinaus will ist, ITM und Gewerkschaft müssen natürlich einschreiten. Aber deren Strafen werden gezahlt und verleiten solche Chefs/innen meist eher dazu, noch raffiniertere Systeme zu entwickeln. 2-3 verlorene Umsatztage weil keiner mehr den Laden öffnet (möglichst noch medienwirksam) und MASSIVER Widerstand der Mitarbeiter wirken aber meist ganz anders. Lasst euch nichts gefallen, viel Glück.

Was hier geschildert wird muss man von der anderen Seite betrachten, der Samstag ist ein Regelarbeitstag und daraus folgt das derjenige der zb Mittwochs bis Montags krank geschrieben wird den Samstag mit bezahlt bekommt.

Alle anderen hier bekommen das natürlich nicht, da der Samstag kein Regelarbeitstag ist.