Nabend Frontaliers, ich möchte hier nochmal eine allgemeine Umfrage posten. Und zwar wie lange hat es bei euch im Schnitt gedauert bis ihr einen Job in Lux gefunden habt? Würde mich mal interessieren, so als Zukunftsgrenzgängerin:-) Danke und ich hoffe die ständige Fragerei nervt nicht. Schönen Abend!
INFO FLASH
SP95 steigt (geringfügig)
Der Jobmarkt in Luxemburg ist seit einem Jahr in einigen Bereichen ( Banken,Fondsgesellschaften, Versicherungen ) so gut wie tot.
Ich habe selbst einmal über 10 Jahre auf einer Bank gearbeitet, bis ich Ende 2008 entlassen wurde. In 2009 habe ich über 60 Bewerbungen geschrieben ( 45 davon in Luxemburg). Dann habe ich gut 6 Monate bei einer Firma gearbeitet, bis diese dann wegen rückläufiger Aufträge Ende 2009 ebenfalls Mitarbeiter entlassen musste und ich mit dabei war.
Seit Januar bin ich wieder arbeitslos und die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist mittlerweile noch schlechter geworden als im letzten Jahr. Alle meine ehemaligen Bankkollegen, welche in 2009 ihren Job verloren haben sind bis jetzt immer noch arbeitslos. Einigen von Ihnn droht mittlerweile Hartz 4. Das Durchschinttsalter der Kollegen ist etwa Anfang bis Mitte 40, was auch schon alleine wegen des Alters erhebliche Probleme bei der Arbeitssuche mit sich bringt.
Im Handwerk allerdings scheint es keine Probleme zu geben. Mein Bruder, Schreiner von Beruf, verlor zwar Anfang 2009 seine Arbeit. Aber mit etwa 3-4 Telefonaten bzw. Bewerbungen hatte der nach 6 Wochen wieder einen Job gefunden.
Grundsätzlich kann man sagen, das im Handwerk, sowie gewerblich technischen Bereich keine nennenswerten Probleme auf dem Arbeitsmarkt bestehen. Im Bankwesen, sowie Versicherungen geht überhaupt nichts mehr, selbst, wenn man eine Wiedereingliederungshilfe bekommt und der Arbeitgeber einen für den sozialen Mindestlohn einstellen könnte.....
Hi Mensa, meiner Tochter geht es genau wie dir. Sie arbeitete bis letztes Jahr August bei einer Bank in Lux und seitdem schreibt sie durchschnittlich 3 Bewerbungen pro Woche und das nicht nur in Lux. Aber in D ist es noch schwieriger, da sie ja zudem noch Berufsanfänger ist und auf dem Arbeitsamt hat man ihr gesagt, das wenn Bewerber schon mal in Lux gearbeitet haben, sie automatisch schon in D ausgefiltert werden. In Lux werden zur Zeit im kaufm.Bereich kaum Leute gesucht und wenn dann mit Berufserfahrung. Sie würde so gerne arbeiten, das Gehalt ist ihr egal. Wir als Eltern freuten uns sehr, als sie ihre Ausbildung beendet hatte und sie war glücklich, weil sie ihren Job wirklich mochte. Jetzt steht sie kurz vor Harz IV, weil es keine Jobs im kaufm. Bereich gibt, oder muss eine neue Ausbildung machen (sozial oder Hotel), was sie aber eigentlich überhaupt nicht will.
Nun, ich bin 37 Jahre jung und habe seit meiner Ausbildung im Jahre 1990 bis einschließlich Anfang 2009 durchgehend ohne Unterbrechung gearbeitet. Abitur, Kfm. Lehre, Ausbildreignungsprüfung, zahlreiche Seminare im Wertpapiergeschäft usw.
Ich war einmal Kundenbetreuer einer großen deutschen Landesbank die mittlerweile seit 2 Jahren durch staatliche Unterstützung am Lebn gehalten wird, weil sie durch Fehlspekulationen Milliarden verloren hat und seitdem zumindest bilanziell bankrott ist.
Trotz meiner Berufserfahrung von nunmehr fast 20! Jahren und der Tatsache, das der Arbeitgeber über die staatliche Wiedereingliederung mich für etwas mehr als die Hälfte! des vormals verdienten Arbeitsentgeltes einstellen könnte, blieben meine Versuche bis jetzt erfolglos.
Nun hatte ich in 2009 für 6 Monate einen Arbeitsplatz gefunden, der Ende 2009 wegen finanziellen Schwierigkeiten des Arbeitgebers abgebaut wurde.
Seitdem bin ich wieder Arbeitslos und ab Juni evtl. Hartz 4 Empfänger. Wenn ich dann heute in den Nachrichten die Schlagzeile lese, das es ein "Jobwunder" am Arbeitsmarkt gäbe und die Arbeitslosigkeit zurück geht, kann ich nur noch den Kopf schütteln.
Ich frage manchmal für wie doof man eigentlich die Leute noch halten will.
Das Gerücht, das man Leute, welche in Luxemburg gearbeitet haben und sich in Deutschland bei einer Bank bewerben aussortiert kann ich bestätigen.
"In Grenznähe brauchst Du bei einer Bank erst gar keine Bewerbung schreiben, da der Neid über die besseren Gehälter in Luxemburg sich wenn gekündigte Banker es da versuchen in Häme und Schadenfreude wandelt und die Leute grundsätzlich bei uns eine Absage erhalten".
Das ist keine übrzogene Darstellung, sondern eine Aussage eines mit mir befreundeten Bankkollegen aus einer Trier Bank, der mir auf meine Frage ob ich Ihm meine Bwerbungsunterlagen geben könne das genauso so sagte.....
Trotzdem Glückauf und viel Erfolg bei der Arbeitssuche!
Hi Mensa, ist wirklich extrem entmutigend, wenn man schon vorher weiß das man wieder einmal in D bei einer Bewerbung aussortiert wird und das nicht nur auf Banken. Meine Tochter hat diese bittere Erfahrung auch bei anderen Unternehmen gemacht und die meisten Firmen L und D schicken die Unterlagen erst gar nicht mehr zurück, wenn man bedenkt das eine Bewerbung ( Foto, Mappe, Porto etc9 circa 8 EURO kostet. Das sind bei 100 Bewerbungen schon 800 EURO. Trotzdem Kopf hoch und weiter probieren am Ende eines jeden Tunnels ist ein Licht.
Das hört sich ja echt nicht so toll an. Aber dieser Neidfaktor ist echt lächerlich. Wir sind in der EU und jeder hat freie Wahl zu arbeiten wo er will. Ergo kann auch jeder Trierer in Lux arbeiten gehn, es zwingt einen ja keiner bei einer deutschen Bank zu arbeiten. Und wenn es nicht in Lux klappt dann wird das schon seine Gründe haben.