Also Folgendes:
Ich kaufe am Samstag in Wasserbillig in einem Supermarkt ein, sagen wir Aldi. Dann kaufe ich mir noch Schuhe, sagen wir Dockers, gleicher Preis in Trier und in Wasserbillig, fuer 50EUR.
Sagen wir ich habe insgesamt an dem Wochenende 130EURO in Wasserbillig ausgegeben fuer Konsumgueter.
Das gleiche Geld haette ich auch in Trier lassen koennen. Dann haette der deutsche Staat 19% Mehrwertsteuer verdient (ok Lebensmittel noch etwas geringer in Deutschland), das waeren dann auf 130EUR ca 25EUR.
So jedoch hat die entsprechende Mehrwertsteuer Luxembourg bekommen.
Ich arbeite seit soundsoviel Jahren in Luxembourg, wuerde heute schon ca 70% meiner Rente aus Luxembourg bekommen.
Warum also sollte ich mit meinem Geld Deutschland und nicht Luxembourg unterstützen das dereinst meine Rente zahlt und ein sehr sozialer Staat mit einem Hoechstmass an Absicherung fuer den Einzelnen ist, während Deutschland fuer mich kein Land mehr ist, das die Definition eines Sozialstaates erfüllt, sondern in dem nur mehr Lobbypolitik betrieben wird und die kleinen Leute für die unsoziale Politik der Regierung bluten müssen und in dem ich selber zwar gut genug bin, um den Wirtschaftsaufschwung des Landkreises und der Stadt Trier mitzutragen, wo man mir aber ansonsten noch die Butter vom Brot klaut.
Wuerden sich 1000Grenzgaenger so verhalten und jedes Wochenende 130EUR in Lux statt in Trier ausgeben so waeren das 25000EUR an Steuern die Deutschland pro Woche nicht bekaeme.
In Luxembourg ist nicht alles supertoll aber viel viel toller und sozialer als in Deutschland, meine Meinung und meine Erfahrungen in Deutschland habe ich oben schon kundgetan.
Luxembourg und der Raum Trier sind klein und ueberschaubar, deshalb nehmen wir mal an (es wird nciht so sein, denn ich bin nicht der Mittelpunkt der Welt sondern nur ein kleines durschschnittliches etwas) ich würde es schaffen, einen bestimmten Laden durch meine Aufrufe zu boykottieren, sagen wir einen Supermarkt, und dieser würde tatsächlich in Deutschland zumachen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass dafür die Kaufkraft der boykottierenden Grenzgaenger nach Luxembourg abwandern würde, nehmen wir an die entsprechenden Leute würden statt bei Aldi Trier bei Aldi wasserbillig kaufen, dann würde dort der Umsatz steigen und entsprechend müsste man mehr Kassenpersonal einstellen, darunter wären mit Sicherheit einige Grenzgaener, die wiederum dann zu Lux. Konditionen arbeiten würden und nicht für 800netto wie in Deutschland und unter ständigem Druck. Wenn sie verstehen möchten was ich unter Druck im Einzelhandel verstehe, dann sehen sie mal einer Kassiererin in Deutschland beim Arbeiten zu und iener Kassiererin in Luxembourg, dann wissen Sie was ich meine oder denken an eine Frau, der wegen einem angeblich geklauten Pfandbon fristlos gekuendigt wurde.
Also ich habe mir einmal Gedanken gemacht, wie ein solcher Brief (s.o.) über den wir oben geschrieben haben, den man beispielsweise an das Bundestagsmitglied fuer den Wahlkreis Trier schicken koennte, aussehen koennte.
Der Abgeordnete der CDU heisst uebrigens Kaster, seine Emailadresse und Website findet man im Internet und koennte den folgenden Text per Email, aber als Petition im Titel gekennzeichnet (jeder Bundesbuerger hat das Recht, sich in Form einer Petition an seinen Abgeordneten zu wenden und er muss diese Petition dann auch beantworten) schicken. Ich bilde mir jetzt nicht ein, dass sich dadurch sofort irgendetwas ändert, denke aber dass dadurch dennoch ein gewisser Erziehungseffekt herbeigeführt werden könnte, da es hier ja auch um Wählerstimmen geht (ob ein MdB ein paar hundert Stimmen mehr oder weniger hat, kann über seine Wiederwahl entscheiden.
Ich habe zunächst gezögert, ob ich tatsächlich den untenstehenden Text auch hier veröffentlichen soll, denn ich hoffte zunächst idealerweise, einer der Leser meines eher spontan entstandenen obigen Kommentars würde vielleicht eine Idee haben, wie so ein Brief aussehen könnte und ihn dann hier einbringen. Ob dann tatsächlich eine grössere Zahl von Leuten bereit ist, diesen Brief per email zu verschicken ist wieder eine andere Frage.
Andererseits war ich aber sehr überrascht, dass ich zu meinem Kommentar tatsächlich ein zu 100% positives Feedback erhielt, was mir zeigte, dass ich mit meinen Ansichten nicht alleine dastehe, ich dachte zunächst, dass das, was ich hier geschrieben habe, sowieso niemanden interessiert.. Deshalb dachte ich mir, wer a sagt muss auch b sagen und habe den folgenden Brief entworfen. Was daraus wird, wie ihr ihn empfindet, das muesst ihr entscheiden, falls was darin inhaltlich falsch ist bitte berichtigen falls es euch nicht interessiert oder denkt das sei Bloedsinn, vergesst es einfach:
Sehr geehrter Herr K,
ich wende mich an Sie als Grenzgaenger, der einer beruflichen Taetigkeit im Grossherzogtum Luxembourg nachgeht, aber seinen Wohnsitz in Deutschland hat.
Der Fachpresse habe ich entnommen, dass die Bundesregierung eine Gesetzesaenderung plant, die darauf abzielt, die Krankenkassenbeiträge pensionierter Grenzgaenger, die bisher an die luxembourgische Krankenkasse abzuführen waren, nun an die deutschen Krankenkassen (und somit natürlich zu einem deutlich erhöhten Beitragssatz) pflichtweise abführen zu lassen.
Als in Ihrem Wahlbezirk Wahlberechtigter fordere ich Sie hiermit auf, darauf hinzuwirken, dass diese und andere diskriminierende Massnahmen zulasten der Grenzgaenger nicht zur Anwendung kommen.
1. Die deutschen Grenzgaenger, die sich entschlossen haben, in Luxembourg zu arbeiten, nehmen damit ein Recht war, dass ihnen durch die Europaeische Verfassung und die einschlaegigen Regelungen des europaeischen Wirtschaftsraumes als Bürger Europas garantiert wird. Die Idee der Europäischen Einheit und Freizügigkeit wurde auch von der CDU immer wieder propagiert und anerkannt.
2. Die deutschen Grenzgaenger haben sich durch ihre Arbeit und unter grossen persönlichen Opfern, hier vor allem die langen Anfahrtswege, in Luxembourg die gleichen Rechte und Privilegien erworben wie die dortigen einheimischen Arbeitnehmer, dies im Einklang mit der europäischen Idee, die oben genannten diskriminierenden Massnahmen, die letztendlich nur darauf abzielen, finanzielle Defizite des deutschen Gesundheitswesens auszugleichen, stehen daher in krassem Gegensatz zu den auch von der Bundesregierung propagierten europäischen Werten und Idealen. Überdies haben die deutschen Grenzgaenger ihr Arbeitsleben lang ihre Sozialabgaben in Luxemburg entrichtet, haben also Anspruch auf Leistungen nach den dortigen finanziellen und anderen Bedingungen.
3. Rentner stellen durch einen erhöhten Bedarf an Gesundheitsfürsorge per se eine erhöhte Last für ein Gesundheitssystem dar. Wenn also nun die deutschen Krankenkassen die Gesundheitsvorsorge der Grenzgaenger-Rentner übernehmen und bezahlen und nciht mehr das luxemburgische Krankenkassensystem, so kann es dazu kommen, dass die Ausgaben für diese Grenzgänger-Rentner weitaus höher liegen als die zu erwartenden Einnahmen aus dem Zwangsbeitritt dieser Personen zum deutschen Rentensystem.Somit müssten die deutschen Arbeitnehmer die Krankenkassenbeiträge der obigen Personengruppe mitfinanzieren, was eindeutig dem Prinzip der Solidargemeinschaft zuwider läuft.
Durch in letzter Zeit in der Presse erschienene Berichte, hier vor allem auch diverse Stellungnahmen des Finanzamtes Trier, entsteht der Eindruck, dass eine grosse Zahl von Grenzgaengern per se Steuern hinterziehe und sich ungerechtfertigterweise aus dem deutschen Solidarsystem ausklinke.
Diese Berichterstattung ist einseitig und diskriminierend und dazu geeignet, eine ungerechtfertigte Neiddebatte auszulösen. Die allergrösste Zahl der Grenzgaenger führt ihre Steuern ordnungsgemaess und im Einklang mit dem geltenden Steuerrecht ab und hat darüberhinaus gar nicht die Möglichkeit, Steuern zu hinterziehen. Das Phänomen der Steuerhinterziehung kommt zu einem gewissen Prozentsatz in allen beruflichen Schichten vor und es ist beispielsweise gerade die Schicht der sogenannten Besserverdienenden und Superreichen (also Menschen die von ihrem Vermögen und nicht von Arbeit leben), die überdurchschnittlich oft zu unvollständiger Angabe ihres Einkommens tendiert, hingegen wird diese Gesellschaftsgruppe, von denen ein Grossteil sich übrigens zu ihrer Partei bekennt, wie mehrfach vom Bund der Steuerzahler festgestellt wurde, von den Finanzbehörden unterdurchschnittlich oft kontrolliert, wodurch dem Staat erhebliche Steuereinnahmen entgehen.
Der Lankreis und die Stadt Trier profitieren überdurchschnittlich von dem, was die Grenzgaenger in Luxembourg erwirtschaften. Von den Konsum- und anderen Ausgaben der Grenzgänger hängt eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in Stadt und Land Trier ab, die durch die Grenzgänger hereingebrachte Wirtschafts- und Kaufkraft ist der Hauptwirtschaftsmotor der Region, ohne Grenzgänger und den den durch die Nähe zu Luxembourg bedingten Zuzug würde sich der entgegen dem Trend boomende Immobiliensektor ähnlich negativ entwickeln wie beispielsweise im Raum Bitburg.
Ich fordere Sie daher auf, die Interessen und Rechte der Grenzgänger angemessen und fair zu vertreten.
Die oben beschriebenen Massnahmen haben dazu geführt, dass meine Familie und ich uns entschlossen haben, unser Konsumverhalten zu ändern und unsere Einkäufe von Konsum- und anderen Gütern aus Protest gegen diese diskriminierenden Massnahmen soweit als möglich im Ausland und nicht mehr in Deutschland zu tätigen, denn wir wollen nicht, dass ein Staat an unserem Geld verdient, der unsere Rechte ungerechtfertigterweise beschneidet, lediglich um seine finanziellen Defizite auszugleichen und damit gleichzeitig den Grundlagen und Prinzipien eines vereinigten Europa entgegenhandelt.
Es liegt an Ihnen und Ihren Politikerkollegen, ob wir als Wähler und Konsumenten uns für oder gegen Sie entscheiden werden.
Mit freundlichen Grüssen