Was wäre, wenn Ihr Elektroauto auch Energie liefern würde?
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 27/12/2024 um 12:12
Morgen muss die Batterie Ihres Elektrofahrzeugs nicht mehr nur ein Kostenfaktor sein. Sie könnte sogar Geld einbringen. Mehrere Experimente zielen darauf ab, E-Cars zu temporären Energiespeichern zu machen. Diese Energie könnte je nach Bedarf entweder direkt in die Wohnung des Fahrers oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
Bereits 2019 haben die Niederlande Pilotprojekte in die Wege geleitet, die in Richtung dieses „bidirektionalen Ladens“ gehen. Mit Blick auf den doppelten Vorteil, den diese aufkommende Technologie bietet. Auf der einen Seite geht bei Produktionsüberschüssen (insbesondere durch erneuerbare Energien) die Energie nicht verloren, sondern wird in den Fahrzeugbatterien gespeichert. Auf der anderen Seite, wenn eine regionale oder landesweite Stromverbrauchsspitze abgedeckt werden muss, übertragen die an die entsprechende Ladestation angeschlossenen Fahrzeuge einige Kilowatt, um die Gemeinschaft zu versorgen (durch Vergütung) oder den Bedarf der Familie zu decken.
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Bis 2030 sollen in Luxemburg 49 % der Fahrzeuge mit Elektroantrieb unterwegs sein. Das macht sie also zu Speicherpunkten. Und auf die Frage nach dem Interesse des Großherzogtums an diesem „bidirektionalen Laden“ (charge bidirectionnnelle) machte der Wirtschaftsminister keinen Hehl aus … einer aufkeimenden Neugier.
Europa als Beschleuniger
So kann Lex Delles zwar noch nicht von einer „Strategie“ für den Einsatz dieser Technologie sprechen, doch das Thema ist im Entstehen begriffen. So wurde beispielsweise das luxemburgische Institut für Regulierung beauftragt, eine Studie über die (positiven und negativen) Auswirkungen durchzuführen, die das Gerät sowohl für die Besitzer von Autos mit Elektromotor als auch zur Verstärkung des Stromverteilungsnetzes mit sich bringen könnte.
Außerdem macht der luxemburgische Minister kein Geheimnis daraus, dass die Regierung, sollte sich das bidirektionale Laden als „interessant“ erweisen, darüber nachdenken würde, wie die „Konzepte V2H (vehicule to home / zum Hausnetz) oder V2G (vehicule to grid – nationales Netz) stärker unterstützt werden könnten“.
Um diese „Win-Win“-Methode zu verwirklichen, müssen Autos mit einem Input-Output-System ausgestattet sein (der Nissan Leaf, der Mitsubishi iMiev, der R5 Electric oder der Citroën Co sind bereits damit ausgestattet), aber es müssen auch spezielle Ladestationen vorhanden sein.
Europa hat bereits eine Norm für diese Ladestationen festgelegt, ISO 15118-20. Und auf EU-Ebene wurde beschlossen, dass diese Norm ab 2027 für alle Ladepunkte (und damit Entladepunkte) in Privathaushalten verbindlich sein wird. Der Bestand an öffentlichen Ladestationen soll dem gleichen Weg folgen.
Im September 2023 wird die deutsche Regierung Zuschüsse einführen, um die Kosten für die Installation von bidirektionalen Ladesystemen zu senken und so die Akzeptanz bei den Verbrauchern zu fördern.
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