Derzeit zittern viele luxemburgische Unternehmen. Da der Hafen von Mertert nicht mehr aus dem Norden über die Mosel beliefert werden kann, laufen einige Gefahr, nicht mehr genügend Rohstoffe oder Materialien zu erhalten oder nicht mehr über Wasserwege zu verfügen, um den Export ihrer Produktion zu gewährleisten. Aber seit Sonntag (seitem die Wasserstraße wegen eines Zwischenfalls mit einem Kahn nicht befahren werden kann) bewegte eine Frage die Gemüter: Besteht nicht die Gefahr, dass das Land ohne Benzin, Diesel oder Heizöl auskommen muss?

Das raffinierte „schwarze Gold“ kommt nämlich auch über den Fluss ins Land. Da man weiß, wie wichtig der Verkauf von Treibstoffen für das Land ist, darf man diese Frage nicht vernachlässigen. Lex Delles beruhigte alle: Den rund 230 Tankstellen im Großherzogtum droht also keine Knappheit.

Vor den Abgeordneten betonte der Minister daher: „Das größte Problem, das ich mir vorstellen kann, ist das der Erdölprodukte. Das ist aber nicht so schlimm, weil nur 20 % der Reserven im Hafen von Mertert gelagert werden. Diese Reserven sind gut gefüllt. Von dieser Seite werden keine Probleme erwartet“.

So verzeichnet der Hafen von Mertert in einem Jahr die Ankunft von fast 300.000 Tonnen Erdölprodukten.

Soweit also zur Gegenwart, aber wie sieht es mit der Zukunft aus? Nach dem derzeitigen Stand der Dinge kann man sich in Deutschland nicht vorstellen, die beschädigte Schleuse vor ... März 2025 zu reparieren. Ein langes Quartal ohne Flussverkehr, das sogar noch länger dauern könnte, wenn sich das Wetter in diesem Winter als launisch erweisen sollte. Starke Regen- oder Schneefälle würden die Arbeit der „Reparateure“ nicht gerade erleichtern.

Auch hier wollte Lex Delles die Befürchtungen zerstreuen: Luxemburg und die Ölgesellschaften hätten einen Plan B: „Wir werden dafür sorgen, dass der Großteil der Ölprodukte künftig per Bahn oder Lkw transportiert wird“. Die Betreiber des Eisenbahngüterverkehrs (wie CFL Cargo) und die Spediteure auf der Straße können sich also die Hände reiben, denn es sind unerwartete Verträge vom Himmel gefallen...

Der Wirtschaftsminister betonte jedoch, um Autofahrer und Industrie zu beruhigen, dass „der Zwischenfall nicht zu einer katastrophalen Situation führen wird“.

Als Vorsichtsmaßnahme verfügt das Großherzogtum über ein Gesetz, das jeden Importeur dazu verpflichtet, mindestens acht Tage Sicherheitsvorrat auf dem nationalen Territorium zu halten. Eine „Reservemenge“, zu der noch 37 Tage regionaler Sicherheitsbestand hinzukommen, der direkt von den staatlichen Behörden verwaltet wird.

Selbst wenn also alle Versorgungshähne plötzlich abgestellt würden, verfügt Luxemburg über eine Ölkapazität von 45 Tagen.

Darüber hinaus sichern verschiedene Pipelines aus den Nachbarländern die Versorgung so wichtiger Infrastrukturen wie z. B. des Flughafens Findel.

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