Mit diesem Jahr endet auch die Era des berühmten “Token” von Luxtrust. Viele Einwohner und Grenzgänger haben das Gerät benutzt, um ihre Bankgeschäfte im Internet abzuschließen. Die Nutzer wurden aufgerufen, auf eine App umzusteigen.

Die ganz große Mehrzahl der mehr als 700.000 Nutzermehr als 95 % – haben die Migration vom Token zur App bereits hinter sich gebracht, heißt er von Luxtrust. Den verbleibenden Nutzern bleibt nur noch bis zum Ende des Jahres, bevor sie ihre Onlinegeschäfte nicht mehr abwickeln können.

Bereits heute haben viele Banken die Nutzung des Tokens eingeschränkt. Einige Banken erlauben zum Beispiel nur noch den Kontostand einzusehen, aber nicht mehr eine Transaktion zu machen, erklärt Pierre Grasset von Luxtrust. Im nächsten Jahr wird es dann ganz aus sein, allerdings wird es eine Zeitlang noch möglich sein, den Wechsel zu vollziehen.

Digitale Behördengänge

Allerdings ist nicht nur Onlinebanking betroffen. Auch auf der staatlichen Plattform zur Abwicklung von Behördengängen Guichet.lu können private oder geschäftliche User sich mit ihrer “Luxtrust-Identität” ausweisen, um z.B. ihre Steuererklärung einzureichen oder ihre Mehrwertsteuerabrechnung zu machen.

Hinter dem Wechsel zur App steckt das Streben nach mehr Sicherheit. Betrüger werden immer mehr und immer ausgefuchster. “Eine wahre Plage, die leider nicht verschwinden wird”, sagt Pierre Grasset. Das Token war ein kleines Gerät mit einem Knopf und einem Bildschirm, der eine einmalige Geheimzahl anzeigte (OTP) die genutzt wird um sich z.B. beim Onlinebanking anzumelden. Gibt ein Nutzer diese OTP an einen Betrüger weiter – Stichwort Phishing – dann hat dieser leichtes Spiel.

Die App hingegen zeigt dem Nutzer Informationen darüber an, was er gerade tun will, und der Nutzer muss dies dann bestätigen oder ablehnen (z.B. “Login” und der Name der Onlinebanking-Plattform). Dadurch hat der Nutzer mehr Kontextinformationen, um seine Entscheidung zu treffen, erklärt Pierre Grasset. Zusätzlich werde die Nutzung angenehmer, weil die App zum Beispiel mit der Bank-App auf dem Smartphone interagieren kann und so die Bedienung vereinfacht.

In Zukunft soll die App weiterentwickelt werden, so dass besonders auffällige Transaktionen erkannt werden (z.B. wenn überraschend Geld in ein ungewöhnliches Land überwiesen werden soll) und die App einen Warnhinweis in Warnfarben liefern kann.

Kunden, die über kein Smartphone verfügen, brauchen sich nicht zu sorgen. Für Kunden die sich zum Beispiel am Bankschalter melden und erklären, dass sie kein Smartphone haben, stellt Luxtrust ein Gerät mit dem Name “Scan” mit eingebautem Bildschirm und Kamera bereit. Will ein Nutzer sich bei einem Service anmelden, wird ihm ein QR-Code angezeigt, den er mit seinem “Scan” abfotografiert. Dann werden ihm die Kontextinformationen auf dem Bildschirm angezeigt und er kann den Vorgang absegnen oder eben nicht.

 

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