Es ist wieder so weit. Allerorts lächeln einem an den Bäumen die Früchte entgegen. Seien es Äpfel oder Walnüsse, sie alle warten darauf, gepflückt zu werden. Daneben sieht man an so manchem Baum oder Strauch in Luxemburg auch ein gelbes Band mit der luxemburgischen Aufschriff “Hei dieft Dir plécken!”. Diese offiziellen Bänder weisen darauf hin, dass sich  hier jeder frei am Obst bedienen darf.

„Ziel dieser erfolgreichen Kampagne ist es, zu verhindern, dass Hunderte Kilo Obst auf und unter den Bäumen verfaulen, und so das lokale Obst aufzuwerten“, so die Ministerin für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau, Martine Hansen in einem Schreiben.

Die “Anbieter” – die also ihr Obst für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen, sind oft Gemeinden – aber auch an Vereine, Unternehmen und Privatleute, die Obstbäume haben und nicht alles selber konsumieren können und es deshalb der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. In diesem Jahr haben sich 64 Gemeinden der Initiative angeschlossen. Die Teilnahme an der Kampagne wird – falls die Gemeinde sich nicht zurückzieht – von Jahr zu Jahr verlängert. Wer also in den letzten Jahren bereits von solchen Bäumen genascht hat, der wird in diesem Jahr wahrscheinlich auch davon naschen können.

In diesem Jahr beginnt die Aktion “Gielt Band” in der Kirsch-Saison. Als Nächstes reifen dann Mirabellen, Pflaumen, dann Birnen und Walnüsse. Am häufigsten sind die gelben Bänder übrigens (ganz klassisch) an Apfelbäumen zu finden. Auch sie werden jetzt im September reif – je nach Apfelsorte.

Damit alles geregelt abläuft, gibt es einige Regeln, die eingehalten werden müssen. So darf nur an solchen Bäumen Obst gepflückt werden, die eindeutig mit einem gelben Band kenntlich gemacht worden sind. Es darf auch nur vom Boden aus gepflückt werden. Es ist verboten, auf die Bäume zu klettern oder eine Leiter zu benutzen. Es versteht sich von selbst, dass die Bäume nicht beschädigt werden dürfen. Darüber hinaus darf das gepflückte Obst nur privat Gebraucht werden und es soll nur die Menge gepflückt werden, die Nutzer auch selber verzehren wollen. Die Obstliebhaber pflücken das Obst auf ihre eigene Verantwortung.

Für Anbieter gilt, sie können die gelben Bänder auf www.antigaspi.lu bestellen. Die Bäume, an denen sie angebracht werden, sollen frei zugänglich sein. Sie dürfen sich auch nicht auf einer Weide mit Vieh befinden. An jedem einzelnen Baum muss ein gut sichtbares gelbes Band hängen. Es gibt keine Fristen, wann das Band am Baum angebracht werden soll. Es kann auch zu jeder Zeit entfernt werden.

Ein ganzes Verzeichnis mit vielen Standorten von Bäumen, an denen Leckermäuler sich bedienen dürfen, ist online einsehbar.

 

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