Es rumort in Remich! Die Stadt, die von einem ihrer ehemaligen Bürgermeister als „luxemburgische Côte d’azur“ bezeichnet wurde, soll an Glanz verlieren… Und zwar vor allem an dem Ort, der von den Tausenden von Besuchern, die jedes Wochenende bei schönem Wetter hierher strömen, so sehr geschätzt wird: die Esplanade. Drei Kilometer mit Blick auf die ruhigen Gewässer der Mosel und die Anlegestellen der Kreuzfahrtschiffe als bekannter Anziehungspunkt für Luxemburger und Grenzgänger.

Und genau hier liegt das Problem: Die Anlegestellen leiden unter dem Zahn der Zeit und den Beschädigungen, die mit… dem Vogelkot zusammenhängen. Verrostete Gitter und Exkremente überall: Das wirft kein gutes Licht auf die Stadt.

Daher nehmen die Proteste immer mehr zu. Angefangen bei den Schiffsbetreibern, die beobachten, dass die Passagiere von Jahr zu Jahr zögern, an Bord zu gehen. Von 90.000 registrierten Kunden pro Saison Anfang der 90er Jahre sollen die Besucherzahlen auf 25.000 zurückgegangen sein….

Gänse und Reinigung

Für die Geschäftsleute, die vom Durchgangstourismus leben, und die Gemeindevertreter ist es ebenfalls schwierig, den Verfall des Ortes zu beobachten. Für die einen geht es um den Lebensunterhalt, für die anderen um das Image der Stadt. Doch die Lösung liegt nicht bei ihnen! Denn die gesamte Anlage ist Eigentum des luxemburgischen Staates und wird von ihm verwaltet.

Was also tun und wann? So lautet grob gesagt der Inhalt der parlamentarischen Anfrage an die Ministerin für öffentliche Arbeiten. Und es ist nicht sicher, dass die Antwort von Yuriko Backes die Gemüter besänftigen wird. Auch wenn sie mit der Stadtverwaltung nach Lösungen sucht, insbesondere in Bezug auf die Reinigung, sind in nächster Zeit kaum Wunder zu erwarten.

Dagegen stellt die Ministerin bereits das Jahr 2029 in Aussicht. Denn zu diesem Zeitpunkt soll ein großes Investitionsprogramm zur Neugestaltung des gesamten Kais gestartet werden. Die Kosten wurden bereits geschätzt (15 Millionen Euro) und die großen Linien festgelegt. So soll beispielsweise ein Ponton eingerichtet werden, der insbesondere dem Wassersport und der Freizeitschifffahrt gewidmet ist.

Die luxemburgische Verwaltung muss das Dossier dennoch fertigstellen, damit es von den Grenzbehörden bestätigt werden kann. Die Verwaltung der Mosel ist nämlich ein Vorrecht, das sich die drei Nachbarländer Großherzogtum, Deutschland und Frankreich teilen. Es ist jedoch kaum vorstellbar, was dann noch blockieren könnte.

In der Zwischenzeit muss jedoch sichergestellt werden, dass die Kolonie der Nilgänse, die sich in Remich niedergelassen hat (eine invasive Art, die für zahlreiche Exkremente verantwortlich ist), vertrieben wird. Sie sollten auch dafür sorgen, dass das beliebte Ufer der „luxemburgischen Perle“ sauberer wird. Der Staat scheint sich auf seine üblichen Maßnahmen vor Ort beschränken zu wollen: zwei vollständige Reinigungen pro Jahr und nach jedem Hochwasser. Offensichtlich nicht ausreichend…

 

🪁In der Rubrik UNTERHALTUNG,
finden Sie Ihre nächsten Freizeitideen