Am 6. Juni 1944 sind die Truppen der Alliierten in der Normandie gelandet, um von Westen her Nazi-Deutschland zu bekämpfen und es schlussendlich zu stürzen. Am 10. September erreichten die amerikanischen Truppen Luxemburg. Dieser Tag gilt daher als Tag der Befreiung des Landes.

In diesem Sommer – 80 Jahre danach – gedachten überall in Europa Menschen, den Soldaten, die dem Dritten Reich die Stirn geboten haben. Spuren davon finden sie viele in der Großregion, die in einem der Epizentren des Krieges liegt. Darunter Orte der Andacht, Museen, Ausstellungen und Schauplätze der Schlachten.

🇧🇪 Kriegsmuseum von Bastogne🪖

Das Kriegsmuseum von Bastogne bedient sich moderner Mittel, um die Geschichte des Zweiten Weltkrieges in Belgien verständlich zu machen. Neben klassischen Exponaten, bietet das Museum, Multimediainstallationen, Filme, und “multisensorische Inszenierungen“, um den Besuchern eine “realistische Erfahrung eintauchen” zu lassen.

Daneben können Interessierte in Bastogne die “War Rooms” besuchen – das unterirdische Hauptquartier US-amerikanischer Truppen, die sich dort aufhielten als die Stadt am 22. Dezember 1944 eingekesselt wurde.

🇱🇺 Amerikanische Soldatenfriedhof (Hamm)🪦

In einem Vorort der luxemburgischen Hauptstadt, in einem kleinen Waldstück, liegt der amerikanische Soldatenfriedhof. Besucher der Gedenkstätte finden neben einem Besucherzentrum und einer Kapelle vor allem eine Wiese mit einem Meer an Kreuzen und Davidsternen. Mehr als 5.000 gefallene us-amerikanische Soldaten sind hier begraben. Darunter auch General George S. Patton.


Der Friedhof wurde bereits während des Krieges benutzt, um die Gefallenen – der verlustreichen Verteidigung gegen die Ardennenoffensive der Deutschen Streitkräfte – zu beerdigen. Aber erst 1960 wurde die Gedenkstätte fertiggestellt. Luxemburg hat das Areal auf unbestimmte Zeit der American Battle Monuments Commission überlassen, die das Areal verwaltet.

🇩🇪 Brücke von Remagen🗺️

In der Geschichte Europas war der Rhein immer zugleich eine wichtige Handelsstraße wie auch ein natürliches Hinderniss. Im zweiten Weltkrieg mussten die Alliierten auf ihrem Weg gen Osten den gewaltigen Fluß überqueren. Das deutsche Städtchen Remagen in Rheinland-Pfalz bildete den  Schauplatz einer dramatischen Schlacht um eine Eisenbahnbrücke (Ludendorff-Brücke), die es schlußendlich den ersten Alliierten Truppen erlaubte mit 8.000 Mann auf das Ostufer des Rheines über zu setzen.

Bereits vor der Eroberung hatten die Deutschen ohne Erfolg versucht die Brücke zu sprengen. Bei der Schlacht der folgenden Tage wurde sie allerdings zum Einsturz gebracht. In den übriggebliebenen Türmen der Brücke befindet sich heute ein kleines “Friedensmuseum“, das die Geschichte der Brücke und die blutigen Kämpfe darum erzählt. Ein Kapitel, das in einem Hollywood-Film verarbeitet wurde, und eine Brücke, deren Silhouette sogar im Videospiel “Hell let loose” auftaucht.

🇱🇺 Wiederstandsmuseum in Esch⛓️‍💥

Auch in Luxemburg gab es einen Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht. Bereits 1956 widmete man ihnen in Esch ein Museum. Das Museum wurde in den letzten Jahren allerdings gründlich renoviert und im Rahmen des Kulturjahres 2022 neu eröffnet.

In der Dauerausstellung erfahren Besucher Wissenswertes über den Zweiten Weltkrieg aus Luxemburger Perspektive. Geschichten über das Leben in der Diktatur, über die Reaktion der Bevölkerung, über Kollaboration und Widerstand, über Konzentrationslager und den Holocaust. Hinzu kommen Wechselausstellungen zu unterschiedlichen Themen.

🇩🇪 Wehrtechnische Studiensammlung in Koblenz 💥

Hinter dem Beamtendeutsch verbirgt sich eine große Sammlung mit Waffen, Fahrzeugen und anderer militärischer Ausrüstung vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute, des Beschaffungsamt der Bundeswehr. Darunter befinden sich auch Panzer aus dem Deutschen Reich und der UDSSR.

Die Kernaufgaben der Wehrtechnischen Studiensammlung ist es den Fortschritt von Wehrmaterial zu dokumentieren und Fachwissen bereit zustellen. Zu der Sammlung gehört auch eine Fachbibliothek und Dokumentensammlung. Die Sammlung ist im Besitz des “Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr” und  dient der deutschen Bundeswehr zur Aus- und Weiterbildung von Soldaten.

Die Sammlung ist zwar nicht vorrangig auf Touristen ausgelegt doch Interessierte können für drei Euro einen Ausgestellten Teil der Sammlung der Panzer, Gewehre und vieles mehr umfasst, ansehen. Um hereingelassen zu werden, müssen Besucher einen Ausweis oder Reisepass bei einer Wache hinterlegen. Leider ist die Ausstellung in große Teile der Ausstellung nicht barrierefrei.

🇧🇪 Musée de la Batail des Ardennes🪖

Als die Schlacht in den Ardennen tobte, war der Gründer dieser Ausstellung in La Roche-en-Ardenne gerade zwölf Jahre alt. Die Geschehnisse prägten den Jungen, so dass er in den 60er Jahren anfing Objekte aus dem zweiten Weltkrieg zu sammeln. Zusammen mit seinem Sohn wandelte er in den 80er Jahren die Sammlung in ein kleines Museum um.

In der Ausstellung können die Besucher Alltagsszenen aus dem Krieg erleben die mit 120 lebensgroßen Puppen nachgebaut wurden. Daneben zeigt das Museum eine Sammlung mit rund 90 Handfeuerwaffen, Kartenmaterial und nicht zuletzt eine Enigma. Diese Maschine wurden im Zweiten Weltkrieg von den Achsenmächten verwendet um Botschaften zu verschlüsseln.

🇫🇷 Fort de Queuleu (Metz)🧱

Die Festung Queuleu (dt. Goeben) ist ein Teil der Befestigungsanlage der Stadt Metz und diente während des Zweiten Weltkrieges der SS als Sonderlager. Hierhin verschleppen die Besatzer Gefangene die sich der deutschen Besatzung widersetzen – Widerstandskämpfer, Saboteure, Schlepper, Refraktäre, Geiseln und russische Gefangene – um sie unter unmenschlichen Bedingungen einzukerkern und zu foltern.

Bei der Befreihung der Stadt vom 17 bis zum 21 Novembre 1944 zogen sich deutsche Truppen in die Festung zurück. Bei der anschließenden Bombardierung wurde das Gemäuer stark beschädigt. Nach dem Krieg diente das Fort zuerst als Gefängnis, für deutsche und ausländische Gefangene der Französischen Regierung, aber auch für französische Kolaborateure, Propagandisten und Denunzianten der Besatzungsmacht. Später entstand hier sogar ein Gefangenenlager für deutsche Soldaten.

Um das Fort komplett zu sehen müssen Besucher an einer Führungen (franz. und engl.) organisiert vom “Verein des Forts von Metz-Queuleu für das Gedenken an die Internierten-Deportierten und die Erhaltung der Stätte” Teilnehmen. Ohne Führung kann die Stätte nur von Außen betrachtet werden.

🇩🇪 Gedenkstätte Hinzert

Das SS-Sonderlager Hinzert in der heutigen Rheinland-Pfalz war für viele Gefangene aus Luxemburg die erste Etappe auf dem Weg in andere Lager. 1994 wurde der Ort zur “Stätte der Unmenschlichkeit” erklärt. Heute kann die Gedenkstätte täglich außer Montags besichtigt werden. Es werden kostenfrei pädagogische Führungen angeboten.

 

🇱🇺 Musée National d’Histoire Militaire (Diekirch)📓

Das Luxemburgische Kriegsmuseum in Diekirch besitzt eigenen Informationen zufolge mit mehr als 100.000 Exponate die größte Sammlung militärischer Objekte der Region. Das Museum konzentriert sich in seiner Austellung natürlich auf die Geschichte Luxemburgs und auf die Ardennenoffensive. Daneben zeigt das Museum aber auch eine Ausstellung über die Geschichte der Luxemburger Armee.

 

🇫🇷 Ouvrage Hackenberg🪖

Die Festung ist eine der größten Bunkeranlagen der Maginot-Linie. Bei der Eroberung Frankreich umgingen die deutschen Truppen bekanntlich die französische Besfestigungslinie. Nach der Eroberung von Paris wurde ihnen die Festung übergeben. Lediglich ein französischer Soldat starb – er begann Suizid, weil er sich nicht ergeben wollte.  Erst beim Rückzug der Deutschen Truppen besetzten sie die Festung um sich vier Tage lang gegen die Alliierten zu verteidigen.

Heute können die Festung – von innen und von aussen – und das dazugehöriges Museum besichtigt werden. Zu sehen gibt es unter anderem zahlreiche Geschütze aus dem zweiten Weltkrieg.  Besucher können die unterirdischen Befestigungstunnel mit einem Zug besuchen.

 

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