IKEA kommt nach Arlon (B)
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 05/06/2005 um 00:06
Trotz Protesten und entgegen jedweder Regionalplanung sowohl von belgischer wie auch von luxemburgischer Seite aus wird IKEA in Sterpenich, hart an der Grenze zu Luxemburg, neben der E 411 gelegen, voraussichtlich am 17. August eröffnen.
Investitionsvolumen: 35 Mio. €.
Die Gesamtfläche von 26.500 m² wird neben der Verkaufsfläche von 17.500 m² an die 1.150 Parkplätze vorsehen, sodann ein Restaurant, ein Selbstbedienungsladen und einen Spielplatz.
Es sind täglich 6.000 Besucher geplant, im Jahr kämen damit 1,5 Millionen zusammen.
Die unmittelbar benachbarten Luxemburger Gemeinden Garnich und Clémency sehen nicht nur den naturnahen Landschaftsstreifen entlang der Grenze gefährdet, sondern befürchten auch Überschwemmungen durch die Ableitung des Regenwassers von der durch das Bauprojekt versiegelten Fläche über den Eischbach. Auch das zu erwartende Verkehrsaufkommen wird auf eine unvorbereitete Infrastruktur treffen, mit einer unübersehbaren Beeinträchtigung der Lebens- und Umweltqualität an den neu betroffenen Verbindungswegen zum Gelände hin.
IKEA will hier selbst 250 Arbeitsplätze neu schaffen und verkündet, dass indirekt, als Folge des Projekts, noch weit mehr entstehen werden.
Die wallonischen Einzelhändler befürchten, dass durch diese Konkurrenz sie selber 2.400 Arbeitsplätze verlieren werden.
Zu dem Allgemeinnutzen solcher Großprojekte für ihr sozio-ökonomisches Umfeld zitieren wir nachstehend aus einem Steuerbericht an den bayrischen Städtetag, der wohl nichts von seiner Aktualität verloren hat.
Gewerbesteuerzahlungen durch Kettenbetriebe
„Vermutung: Die international organisierten Handelsketten bezahlen viel weniger Steuern in
Deutschland als regional verankerte Familienunternehmen der gleichen Branche, die bis zu 50%
auf ihre Erträge bezahlen müssen.
Beispiel IKEA: Alle IKEA-Möbelhäuser müssen 3% des Umsatzes für die Nutzung des Namens an die IKEA-Lizenzverwaltungs-BV in den Niederlanden bezahlen, dortiger Steuersatz 6%.
“Von Anfang an war das Sparen fester Bestandteil der Firmenphilosophie, und es machte auch nicht vor dem Fiskus halt. Das Möbelhaus aus dem Hochsteuerland Schweden ist heute ein Netzwerk aus Stiftungen und Holdings, die in Holland, Luxemburg und in Curacao in der Karibik registriert sind. In Curacao laufen die Fäden des Kamprad-Imperiums zusammen, zu dem Banken, Leasingfirmen und Versicherungen gehören. Hierhin fließen drei Prozent des Umsatzes der Ikea-Häuser. Wie viel dort gehortet wird, weiß vermutlich nur Kamprad selbst. Und der spricht nicht gern über Geld” [Handelsblatt vom 2.9.2002].
Ein bekannter Erfrischungsgetränkehersteller bezahlt in der ganzen Bundesrepublik für keinen seiner Abfüllbetriebe einen Euro Steuern, ganz legal und trotz guter Umsätze.
Eine kürzlich durchgeführte Abschätzung des Bayerischen Städtetags für Läden großer Ketten in Stadtlagen ergibt folgendes Bild:
- Großhandelsketten: Entrichten in der Regel keine Gewerbesteuer.
- Franchise-Firmen: In der Regel sind sie sogar gute Gewerbesteuerzahler, soweit nicht durch Bildung von Organschaften die Gewerbesteuer gegen Null zurückgefahren wird.
- Baumarktketten: Hier sind sowohl stabile Gewerbesteuerzahler zu verzeichnen bis hin zu einem völligen Ausfall der Gewerbesteuer.
- Überregionale Bekleidungsfirmen: Deutsche Firmen in der Regel gute Steuerzahler, ausländische dagegen nicht.
- Drogerieartikel: In der Regel verlässliche Gewerbesteuerzahler, soweit nicht durch Konjunktureinbrüche das Kaufverhalten zurückgeht.
- Schuh- und Sportartikel: In der Regel geringe Gewerbesteuer bzw. keine Gewerbesteuer.“
“Reform der Gewerbesteuer. Anforderungen und Auswirkungen”
Ein Modell des Bayerischen Städtetags. Endbericht München, Januar 2003
Die Arbeiten wurden durchgeführt von Prof. Dr. L. JARASS , M.S. (Stanford Univ./USA), Fachhochschule Wiesbaden,
Mitglied der Kommission zur Reform der Unternehmensbesteuerung,
Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen
Prof. Dr. Gustav M. OBERMAIR, Universität Regensburg
c/o Forschungsgesellschaft für Alternative Technologien und Wirtschaftsanalysen mbH, gegründet 1977
Adrien Floener, IKEA s’implante à Arlon, Le Jeudi 19. Mai 2005
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Winnie
Ich würde gerne da Arbeiten wenn mir jemand noch schnell etwas Französisch beibringt.Hi Hi.
Hamisso
http://www.itsmyjob.be/
Meffo
Das Forum zum Thema,
http://www.cockpitjobs.de/intro.html
Hamisso
Was Konzerne können, können Piloten ebenso bequem:
"Dubai, ein Traumziel für Urlauber: Für viele Piloten der Lufthansa ist Dubai auch noch eine Steueroase. Hunderte deutscher Piloten und Flugbegleiter wohnen angeblich am Golf, unerreichbar fürs Finanzamt. Ihre Spitzengehälter kassieren sie ohne Abzüge aus Deutschland."
Viele Piloten nehmen ihren Wohnsitz nur zum Schein im Ausland.
Frontal21: Steuerflucht über den Wolken
Piloten hinterziehen Millionen
24.05.2005
von Mona Bahnassawy, Thomas Reichart, Ulrich Stoll
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/22/0,1872,2301014,00.html