Nach dem längsten und teuersten Wahlkampf aller Zeiten hat die Präsidentenwahl in den USA begonnen.

Der demokratische Kandidat Barack Obama ging nach allen Umfragen als Favorit ins Rennen. Der 47-Jährige würde bei einem Sieg als erster Afro-Amerikaner als Präsident ins Weiße Haus einziehen. Sollte der Republikaner John McCain das Rennen machen, wäre er mit 72 Jahren der bei Amtsantritt älteste US-Präsident. Die Wähler entscheiden auch über die Besetzung des US-Kongresses: Alle Sitze des Repräsentantenhauses und ein Drittel der Senatsposten stehen zur Wahl.

Für den Urnengang wurden mehr als 100 Millionen Wahlberechtigte erwartet, rund 30 Millionen US-Bürger hatten ihre Stimme bereits vor dem eigentlichen Wahltag abgegeben. Mit der Bekanntgabe erster Ergebnisse durch die großen US-Fernsehsender wird gegen 00.00 Uhr MEZ gerechnet.

In den 50 US-Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington bestimmen die Wähler mit ihrer Stimme die 538 Wahlmänner, die dann den Präsidenten wählen. Für den Einzug ins Weiße Haus sind mindestens 270 Stimmen im Wahlmännerkollegium erforderlich. Besonderes Augenmerk der Kandidaten liegt auf den sogenannten Swing States, in denen sich beide noch Chancen auf einen Sieg ausrechneten.

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Die Gegner um das Präsidentenamt: Obama und McCain

 

Zahlen sprechen für Obama

Eine Umfrage von “Wall Street Journal” und NBC News gab Obama mit 51 Prozent einen Vorsprung von acht Punkten vor McCain. Bei “Washington Post” und ABC News lag Obama sogar mit 54 Prozent vor seinem Rivalen mit 43 Prozent.

Obamas Wahlkampfauftritte wurden am Montag von der Nachricht vom Tod seiner Großmutter überschattet. Unter Tränen schwor der 47-Jährige in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina, nach einem Wahlsieg für die “stillen Helden” wie sie zu kämpfen.

Palin entlastet

Pünktlich zum Wahltag wurde McCains Kandidatin für das Vize-Präsidentenamt, Sarah Palin, in der Amtsmissbrauchs-Affäre als Gouverneurin von Alaska entlastet: Die alaskische Personalkommission befand, Palin habe ihr Amt bei der Entlassung des Sicherheitschefs von Alaska nicht missbraucht. Damit wies die Kommission das Resultat einer Untersuchung des alaskischen Parlaments zurück. Die Gouverneurin hatte den Sicherheitschef gefeuert, weil dieser die Entlassung eines Polizisten – Palins Ex-Schwager – verweigerte.

Obama gewinnt in Republikaner-Hochburgen

Das erste Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA steht bereits fest: In zwei Mini-Gemeinden in New Hampshire gewann Barack Obama mit deutlichem Vorsprung vor seinem Konkurrenten John McCain.
In Dixville Notch stimmten 15 Einwohner für den Demokraten, 6 für den Republikaner. Bislang hatten in dem Ort meist die republikanischen Kandidaten die Nase vorn. Der Nachbarort Hart´s Location meldete 17 Stimmen für Obama, 10 für McCain und 2 für einen weiteren Bewerber um das höchste Staatsamt. (AFP/AF)

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