Für Luxemburger Verhältnisse ist es ein Megaprojekt. Die neue sieben Kilometer lange Bahnverbindung zwischen Bettemburg und Luxemburg. Auf ihre sollen in Zukunft die Züge aus Frankreich fahren. Pendler dürfen sich dann auf eine reibungslosere Fahrt mit der Luxemburger Bahn und mit weniger Verspätungen freuen – hoffentlich.

Doch eine solch riesige Baustelle die sich über Jahre hinzieht, hinterlässt – zum Teil gewaltige – Spuren in der Natur. “In den 80ern, als die Autobahn gebaut wurde, hat sich niemand um den ökologischen Fußabdruck gekümmert“, so Rui Raimundo, der bei der CFL für das Projekt zuständig ist. Heute sei das ganz anders. Deshalb versuche man auch neue Infrastruktur so nahe wie es geht an der alten Infrastruktur zu bauen. Das sei auch der Grund, warum die neue Zugverbindung entlang der Autobahn verlaufe.

Die Bahn achtet auch darauf, dass der Aushub, also die Erde, die beim Anlegen der neuen Bahnstrecke herausgebaggert wurde, nicht weit transportiert wird. Stattdessen wurde sie zum Teil in “Depots” entlang der Strecke gekippt. Das reicht natürlich lange nicht aus. Der Gesetzgeber verlangt von der Bahn Kompensierungsmaßnahmen. Das bedeutet, die Bahn muss Maßnahmen im Sinne der Natur ergreifen für jeden Schaden den sie ihr zufügt. Die neue Regierung hat zwar im Koalitionsabkommen angekündigt das Kompsierungssystem zu Überarbeiten und flexibler zu gestalten, die Bahn allerdings hat sich selbst einen strengen Rahmen gesteckt. So sollen Kompensierungsmaßnahmen in der Nähe des angerichteten Schaden und so schnell es geht durchgeführt werden.

Besonders stolz ist die CFL auf die neue 72 Meter lange und 51 Meter breite Wildbrücke über die A3. Der Bau begann 2018 und die Brücke wurde 2011 fertig gestellt. Sie verbindet im Moment den Wald “Fennerholz” auf der einen Seite der Autobahn mit einer Halde auf der anderen Seite. Dort hat die CFL Aushub von der Baustelle hingeschüttet (damit er nicht weit transportiert werden muss) doch ab Oktober sollen dort 2.400 Sträucher angepflanzt werden. Das ganze Projekt kommt die Eisenbahngesellschaft 11,7 Millionen Euro zu stehen.

Stolz ist die CFL auch auf den Lärmschutz der entlang Teilen der Strecke gebaut wurde. Die Mauer besteht aus mit Steinen gefüllten Gitterkörben (Gabione). Zwischen den Steinen wurde eine Matte eingelassen die den Schall meßbar dämpft und die Natur und die Menschen jenseits der Mauer vor dem Lärm der Autobahn und der Zugstrecke schützen soll.

Parallel zu der neuen Zugstrecke legt die CFL gleichzeitig neue Fahrradwege an. Sie haben die Doppelfunktion, dass im Fall der Fälle Rettungsfahrzeuge darüber eine Unfallstelle erreichen können. Diese Fahrradwege sind explizit keine Kompensierungsmaßnahmen, sondern sollen die “sanfte Mobilität” fördern, die – wenn man der nationalen Bahngesellschaft glauben schenkt – mittlerweile in der DNS des Unternehmens liegt.

 

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