Und wenn das Auto zum zweiten Trumpf der CFL würde…
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 15/06/2023 um 12:06
Keine Panik: Die Eisenbahn wird auch in Zukunft das Kerngeschäft der CFL bleiben. In ihrem Bestreben, “die erste Wahl für die Mobilität von Privatpersonen” im Großherzogtum zu werden, wollen die luxemburgischen Eisenbahnen jedoch auch mit ihrem Fahrzeugpark punkten. Neben den 22 Millionen Kunden, die im letzten Jahr in ihren Zügen befördert wurden, hat die Gesellschaft auch ihr Carsharing-Angebot ausgebaut.
Und 2022 war ein mehr als erfolgreiches Jahr für den Flex-Service, der nun an 60 Standorten zur Verfügung steht. Die Marke von 2 Millionen Kilometern, die über die Carsharing-Fahrzeuge zurückgelegt wurden, wurde überschritten und die Zahl der Kunden hat sich (fast) verdoppelt. Insgesamt konnten 12.574 Nutzer registriert werden.
Offensichtlich beginnt sich die Idee durchzusetzen, dass die Nutzung eines Fahrzeugs (Auto oder Lieferwagen) nicht unbedingt mit seinem Besitz zusammenhängt. Angesichts der exorbitanten Garagenpreise (250.000 € in der Hauptstadt!), der immer teureren Parkgebühren und der zeitlich begrenzten Nutzung entscheiden sich immer mehr Privatpersonen für eine Carsharing-Lösung.
Für die CFL kommt es also nicht in Frage, diesen "Zug" zu verpassen. Neben der Präsenz, die bereits in rund 20 luxemburgischen Gemeinden gewährleistet ist, will Flex auch seinen Fuhrpark ausbauen. Marc Hoffmann, Direktor für Personenverkehr, spricht von dem Wunsch, in acht Jahren über "300 bis 400 Fahrzeuge" zu verfügen.
Ein weiteres Ziel der CFL ist es, die Elektrifizierung des Fuhrparks weiter voranzutreiben. Im Jahr 2022 wurden bereits 300.000 km von Kunden zurückgelegt, die eines der zur Verfügung stehenden Elektrofahrzeuge "mieten". Dieser Anteil von 15 % der Gesamtkilometerleistung soll jedoch durch das Angebot anderer Motorisierungen für diejenigen, die gerne Flex fahren, noch gesteigert werden können.
Mehr Platz für Carsharing
Als Zeichen dafür, dass Carsharing immer mehr in Mode kommt, hat das Ministerium für Mobilität einen Gesetzesentwurf zu diesem Thema vorgelegt. Darin ist die Rede davon, dass Gemeinden die Möglichkeit erhalten sollen, speziell für privates Carsharing vorgesehene Parkplätze auf öffentlichen Straßen einzurichten. Daher auch eine neue Vignette, die sich übrigens in der Validierungsphase befindet.
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Im Idealfall, so Minister François Bausch, sollte jedes Carsharing-Auto (das von einer Firma oder einer Privatperson angeboten wird) in Zukunft 8 bis 12 Fahrzeuge ersetzen, die derzeit in Luxemburg geparkt sind. Um die Leistung zu steigern, muss das System zunächst Wohnviertel als zukünftige Abhol- und Abgabestellen für diese Fahrzeuge festlegen. Das heißt, "so nah wie möglich an den potenziellen Kunden und an gut sichtbaren Stellen".
Für Flex könnten sich somit neue Einsatzmöglichkeiten eröffnen. Ebenso wie für Carl'Oh, das andere private Carsharing-Angebot, das im Großherzogtum in Betrieb ist. Die 45 Fahrzeuge von Carl'Oh sind derzeit nur in Luxemburg-Stadt an 24 Stationen verfügbar.
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