Luxemburg und Saarland diskutieren über Zugverbindung
Veröffentlicht
von
Yves Greis
am 01/04/2025 um 07:04

Die Eisenbahnverbindung zwischen Luxemburg und dem Saarland war am Montag (31. März) Gegenstand eines Gespräches zwischen der luxemburgischen Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP) und ihrer saarländischen Amtskollegin Petra Berg (SPD). Dabei wurde festgehalten, dass eine von beiden Ministerien kofinanzierte Machbarkeitsstudie zur Einführung einer Schienendirektverbindung zwischen Luxemburg, Saarbrücken und Mannheim noch in diesem Jahr eine Roadmap vorlegen vorgelegen soll.
Aktuell existiert keine direkte Zugverbindung zwischen dem Saarland und Luxemburg. Dieser Verkehr wird mit Bussen gewährleistet. Eine Fahrt wird mit rund 75 Minuten veranschlagt, allerdings können Busse genau wie Autos im Stau gefangen sein. Beide Ministerinnen betonten in einer Pressemitteilung die gute Zusammenarbeit und den gemeinsamen Willen die Mobilität in der Reigon zu verbessern.
Rund 10.000 Pendler aus dem Saarland haben einen Arbeitsplatz in Luxemburg. Für viele von ihnen wäre eine direkte Bahnverbindung eine Erleichterung. Aber auch Studierende an einer der Universitäten der Region, Kunden zahlreicher Geschäfte oder Touristen, könnten von einer solchen Bahnverbindung profitieren. Daneben ist der Bahnhof in Saarbrücken für Reisende aus Luxemburg das Tor zum deutschen ICE-Netz. Viele fahren mit dem Bus nach Saarbrücken und steigen dort in einen der schnellen Züge, um zum Beispiel nach Mannheim weiterzufahren.
Dauerthema
Die Idee einer Direktverbindung zwischen dem Saarland und Luxemburg ist nicht neu. Sie taucht alle paar Jahre wieder auf. In einem Gespräch mit dem Saarländischen Rundfunk 2023 hatte der damalige Luxemburger Verkehrsminister François Bausch gesagt, er halte es für möglich, dass eine solche Verbindung bis 2035 realisiert werden könnte. Bausch hatte damals vorgeschlagen, die Züge könnten aus dem Saarland über Metz nach Luxemburg fahren, die Strecke aus der französischen Stadt nach Luxemburg müsse dafür hingegen modernisiert werden.
Über eine Direktverbindung zwischen der saarländischen Hauptstadt und Luxemburg macht man sich auch in Saarbrücken Gedanken. Auf der Internetseite des Ministeriums ist bereits ein Vergleich unterschiedlicher Optionen zu finden (Stand 2021). Dort werden unter anderem zwei unterschiedliche Verbindungen ohne Umsteigen über Diedenhofen (Thionville) und eine über Konz diskutiert.
Unter den Ideen, die auf der Webseite des saarländischen Verkehrsministeriums gelistet werden, ist auch der Gedanke, eine Neubaustrecke zwischen Merzig (im Saarland) und Contern (in Luxemburg) zu finden. Dort heißt es: “Die Baukosten für eine 38 km lange Neubaustrecke mit einigen Tunneln lägen voraussichtlich bei rund 1 Milliarde Euro, was vom Saarland allein nicht finanzierbar ist.” Und Luxemburg zeige kein Interesse an der Finanzierung einer solchen Strecke (Stand 2021). Über diese Option wurde schon 2010 spekuliert. Damals war man auch der Meinung, es bestünde nicht genug Nachfrage. Diese Analyse liegt allerdings bereits 15 Jahre in der Vergangenheit.
Zum Beginn dieses Jahres wurde im Rahmen eines Pilotprojektes das Deutschlandticket für alle grenzüberschreitenden Bus- und Bahnlinien des Nahverkehrs zwischen Deutschland und Luxemburg anerkannt. Das Deutschlandticket kostet derzeit 58 Euro und erlaubt es Fahrgästen in Nahverkehrszügen durch das ganze Deutsche Schienennetz (und nun also nach Luxemburg) zu reisen.
Eine konkrete Neuerung im Schienenverkehr in der Deutschen Grenzregion gab es vor rund einem Monat (3. März 2025) in Rheinland-Pfalz, als die reaktivierte Weststrecke wieder Passagiere transportierte. Die Strecke verläuft entlang des Westufers der Mosel zwischen Trier und Konz.
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