Innerhalb eines Jahres konnten in Frankreich über 50.000 Haushalte für rund 100 Euro/Monat ein Elektroauto kaufen. Es war ein Erfolg, der die Erwartungen der Regierung übertroffen hat, die bei der Einführung des Sozialleasingprogramms Anfang 2024 mit nur halb so vielen Bestellungen gerechnet hatte… So sehr, dass die Regierung das Programm sechs Wochen nach seinem Beginn stoppen musste: Die für die Maßnahme vorgesehenen 1,5 Milliarden Euro waren bereits verbraucht worden!

50.000 Elektroautos wurden verkauft: Die Händler (von europäischen Marken, das war eine der Einschränkungen) wussten den Geldsegen zu schätzen. Auch wenn die meisten Hersteller bei den Leasingangeboten etwas an der Marge geschraubt haben, haben die 13.000 Euro pro Fahrzeug, die der Staat zur Verfügung gestellt hat, die Nachfrage von Kunden angekurbelt, die bislang nicht die Mittel hatten oder zögerten, auf E-Motoren umzusteigen. Wird Luxemburg diesem Beispiel folgen? Ungewiss!

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Bisher ist nur sicher, dass die Idee untersucht wird. Der Umweltminister hat dies soeben bestätigt. „Vor Ende des Jahres“, so versichert Serge Wilmes, will die Regierung ‚das Potenzial, die Modalitäten und die Möglichkeiten der Einführung eines Systems des sozialen Autoleasings identifizieren‘.

Einsparungen auf der einen Seite, Ausgaben auf der anderen Seite

Die geplante Einführung einer Regelung für kostengünstige Mietverträge für einkommensschwache Haushalte gehört zu den Möglichkeiten, die im integrierten nationalen Energie- und Klimaplan in Betracht gezogen werden. Die Förderung von Elektrofahrzeugen stellt „einen wichtigen Hebel zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und zur Verbesserung der Luftqualität“ dar, wie die grünen Abgeordneten Joëlle Welfring und Meris Sehovic betonen, die Serge Wilmes gerade zu diesem Thema befragt haben.

Da sich der Automobilmarkt im Großherzogtum in einer Flaute befindet, könnte diese Öffnung für mehr Käufer als Chance erscheinen. Frank Lentz, Sekretär der Fédamo (Fédération des distributeurs automobiles), ist jedoch vorsichtig: „Man muss bedenken, dass der Großteil des Marktes nach wie vor von klassischen Motorisierungen beherrscht wird. Der Elektroantrieb ist zwar auf dem Vormarsch, dominiert aber bei weitem nicht die Verkaufszahlen. Ein solcher Anreiz hätte also nicht unbedingt eine gigantische Wirkung.

Wenn die Stromkosten in Luxemburg in die Höhe schnellen, wäre es dann nicht widersprüchlich, wenn man den Geringverdienern zwar den Kauf eines Elektroautos erleichtern würde, die Rechnung für das Aufladen aber deutlich höher ausfallen würde? Das Geld, das auf der einen Seite eingespart wird, würde auf die andere Seite fließen…

Und nicht zu vergessen, der Preis für die eventuelle Ausstattung der Wohnung der Begünstigten mit einer Ladestation. Das ist oft ein entscheidender Punkt: Kann ich zu Hause Energie tanken?“, sagt Frank Lentz. Auch wenn es immer mehr öffentliche oder unternehmenseigene Punkte gibt, bleibt der Reflex der Verbraucher, diese Möglichkeit zu Hause zu haben!“

Das Frieden-Bettel-Team will die Einführung von Elektrofahrzeugen zwar unterstützen, aber nicht übertreiben. Das ist vor allem eine Frage der Haushaltskontrolle. Seit dem 1. Oktober wurden die Prämien für den Kauf von Elektroautos stark eingeschränkt.

So wurde zum Beispiel der maximale Bonus, der gewährt werden kann, gesenkt. Von bisher 8.000 € auf nunmehr 6.000 €. Es handelt sich also nicht unbedingt um einen „sozialen Vorteil“.

Eine weitere Schwierigkeit wird darin bestehen, das Einkommensniveau festzulegen, ab dem die Regierung die Miete eines E-Fahrzeugs begünstigen kann. Frankreich hat die Grenze bei weniger als 15.400 €/Jahr angesetzt. Luxemburg wird höher zielen, aber auf welchen Betrag?

Und außerdem: Welche Auswirkungen hat das auf den bestehenden Leasingmarkt in Luxemburg? Zwar basiert er hauptsächlich auf dem Leasing von Unternehmen, aber ein Teil des Umsatzes bezieht sich auch auf Privatpersonen. Würde die Einführung eines öffentlichen Sozialleasings nicht einen kleinen Teil der Verträge beschneiden?

 

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