Das Fliegen ist keine umweltfreundliche Angelegenheit. Besonders Kurzstrecken und Privatjets gelten als Klimakiller und seit 2017 empfinden einige Menschen “Flugscham” wenn sie in eine Maschine steigen. Eine Rolle dabei spielt, dass die schädlichen Abgase in großer Höhe verbreitet werden.

Im Bestreben, etwas für das Klima zu tun, hat die Europäische Union bestimmt, dass Flugunternehmen ab dem 1. Januar 2025 ihrem Treibstoff mindestens 2 % des Biokerosin (auch “sustainable aviation fuel” oder SAF genannt) beimischen müssen, das auf aus Pflanzen oder Algen hergestellt wird. Betroffen sind natürlich auch die Luxemburger Luftfahrtunternehmen Luxair und Cargolux.

Nach Rücksprache mit beiden Unternehmen erklärte Umweltminister Serge Wilmes in einer parlamentarischen Antwort, dass beide mit höheren Kosten rechnen, die (nur) zum Teil auf die Kunden abgewälzt werden können. Biokerosin kostet laut dem Minister das 5 bis 6-fache von handelsüblichem Kerosin. Der Minister erinnert aber daran, dass momentan nur 2 % davon in den regulären Treibstoff gemischt werden.

Trotzdem steht die Regierung hinter dem Vorhaben und hat den europäischen “Green Deal” mitgetragen, von dem diese Regelung ein Teil ist. Das Großherzogtum hat sich gar dafür eingesetzt, dass die Regeln nicht nur für europäische Gesellschaften gelten, sondern für alle Fluggesellschaften, die von der EU aus abheben. Dem Minister ist allerdings auch klar, dass Fluggesellschaften eine “hard-to-abate” Branche sind. Das bedeutet, dass sie von Treibstoff abhängig sind und nicht so einfach auf andere Antriebsarten (z.B. Elektro) wechseln können.

Erschwerend kommt hinzu, dass für das Biokerosin die gleichen Rohstoffe verwendet werden wie für Biodiesel für den Straßenverkehr. Das könnte zu einer erhöhten Nachfrage und damit einer Verteuerung führen, sagt der Minister. Der Preis hängt aber auch vom zukünftigen Angebot auf dem Weltmarkt ab, erklärt er. Eine Vorhersage ist damit schwierig.

Es ist vorgesehen, dass die EU 2027 einen Bericht über die Verwendung von Biokerosin verfasst, in dem auch die wirtschaftlichen Facetten beleuchtet werden. Auf dieser Basis soll geprüft werden, ob die Regeln angepasst werden.

Um sauberer zu fliegen, absolviert Cargolux bereits seit einigen Jahren Flüge mit SAF. 2023 flog die Frachtfluggesellschaft bereits mit Biokerosin im Tank nach Shenzhen und wurde damit die erste Fluggesellschaft, die vom Findel aus mit SAF im Tank abgehoben ist.

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