Ganz Luxemburg ist eine Baustelle. Das kann einem so vorkommen. Insbesondere, wenn man täglich vom Süden her in die Hauptstadt fährt. Trotz aller Hektik sollte man unbedingt vermeiden, zu schnell durch eine Baustelle zu fahren. Zum einen natürlich wegen der Unfallgefahr.

Aber auch, weil in Baustellen regelmäßig die Geschwindigkeit kontrolliert wird. In den drei letzten Jahren wurden insgesamt 887.861 Fahrer in Luxemburg beim zu schnell fahren erwischt. Das geht aus der Antwort von Mobilitätsministerin Yuriko Backes auf eine parlamentarische Umfrage hervor.

Zur Erinnerung: Erst vor kurzem haben die EU-Verkehrsminister sich geeinigt, dass der Verlust des Führerscheins in einem Mitgliedsland auch zum Verlust des Führerscheins im Heimatland führt. Bislang war das nicht unbedingt der Fall. Wer seinen Führerschein in Luxemburg verliert, muss also in Zukunft auch damit rechnen, in anderen Ländern die Fahrerlaubnis entzogen zu bekommen.

Unmarkierte Fahrzeuge

Die luxemburgische Polizei verfügt über 5 mobile Radargeräte. Diese werden aus unmarkierten Fahrzeugen heraus eingesetzt – also Autos, die nicht wie typische Polizeiautos lackiert sind. Hinzu kommen 2 Anhängergeräte. Zusätzlich zu diesen “Radarfallen” führen auch die Männer und Frauen der Polizei regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen in den Baustellen durch.

Wer entscheidet, ob geblitzt wird? Normalerweise gibt die Straßenbauverwaltung Pont&Chaussées Informationen über langwierige Baustellen, die Einschränkungen notwendig machen, an die Polizei weiter. Es ist dann an der Polizei, zu entscheiden, ob Geschwindigkeitskontrollen gemacht werden. Daneben stellt die Straßenbauverwaltung natürlich entsprechende Hinweisschilder gemäß dem “Code de la route” (die luxemburgische StVO) auf.

Blitzer-Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor. Allerdings berichtet die Ministerin, dass auch in diesem Jahr 8 Mal in den Baustellen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt worden sind. Die Hälfte davon auf der A4 (Escher Autobahn), die andere Hälfte auf der A3 (Düdelinger Autobahn).

Erklärtes Ziel der Polizei ist die Unfallprävention – und nicht etwa das Einsacken von Strafgeldern. Durch die Kontrollen an besonders unfallreichen Orten sollen die Fahrer sensibilisiert werden. “Zusätzlich zu den mobilen Radargeräten sorgen Polizeibeamte regelmäßig für sichtbare Präsenz in Autobahnbaustellen, je nach den Möglichkeiten, die sich aus den Gegebenheiten ergeben”, so die Ministerin in ihrer Antwort.

Ein Trostpflaster für die Pendler aus dem Süden: Der Ausbau der A3 auf 6 Fahrspuren soll bis zum Jahreswechsel vollendet sein. Wer also jetzt seinen Urlaub genießt, kann eventuell beim Wiederantritt auf der Arbeit eine baustellenfreie A3 genießen.

Daneben wird der öffentliche Verkehr in Richtung Süden konstant ausgebaut. Bis zur Fertigstellung der neuen Bahntrasse zwischen Bettemburg und dem Hauptbahnhof in Luxemburg könnten allerdings noch drei Jahre vergehen. Und bis die schnelle Tram bis ganz nach Belval fährt, soll es sogar noch 10 Jahre dauern.

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