Die CFL verfolgt ihre Verspätungen auf die Minute genau
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 06/11/2024 um 17:11
Wenn man wie die CFL mehr als 28,7 Millionen Fahrgäste pro Jahr befördert, ist das erste Kriterium, das man einhalten muss, der Fahrplan. Seit Jahren gehören die luxemburgischen Eisenbahnen in dieser Hinsicht zu den pünktlichsten in Europa. Laut dem letzten Bericht 2023 kamen die Personenzüge im Großherzogtum in 9 von 10 Fällen pünktlich an (genau 90,1 %).
Um diese Statistiken zu erstellen, stützt sich das Transportunternehmen auf ein international anerkanntes Kriterium: Als „verspätet“ gilt nur ein Zug, der mindestens 6 Minuten später als geplant an seinem Zielort ankommt. Darunter ist alles in Ordnung… Aber selbst mit dieser Gewichtung ist der Abgeordnete Marc Goergen der Meinung, dass die angezeigte Pünktlichkeitsrate nicht ganz der Realität entspricht. So betont der Parlamentarier, dass eine verspätete Ankunft zwischen 6 und 9 Uhr morgens oder in der Zeit von 16 bis 19 Uhr viel stärker auf die Reisenden (die zu diesen Zeiten zahlreicher sind) einwirkt.
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Das ist eine Tatsache, schon allein wenn man die sehr zahlreichen Grenzgänger berücksichtigt, die zu wallonischen, lothringischen oder deutschen Bahnhöfen fahren. Für den Abgeordneten veröffentlicht die CFL jedoch nicht die stündlichen Details ihrer Ankunftszeiten. Und die Mobilitätsministerin wird offensichtlich nicht darauf drängen.
Externe Ursachen
So betont Yuriko Backes bereits in einer parlamentarischen Antwort die Transparenzbemühungen der nationalen Eisenbahngesellschaft, die jeden Monat ihr Pünktlichkeitsniveau präsentiert. Die Daten werden online gestellt und die Ursachen werden erfasst. Aber um zu sehen, ob die Spitzenzeiten stärker betroffen sind, wird der Schritt jetzt nicht gemacht.
Diese Zahlen pro Linie und sogar Abschnitt, die Auflistung der ausgefallenen Züge, die Erfassung der Ursachen: Das alles scheint der Ministerin bereits ausreichend zu sein. Und Backes erinnert daran, dass „jede Panne analysiert wird, um anschließend die Kundenzufriedenheit zu verbessern“. In diesem Zusammenhang räumt die CFL ein, dass im vergangenen Jahr 899 Beschwerden (von insgesamt 2.286 Beschwerden) über Verspätungen oder Zugausfälle eingegangen sind.
Vergleicht man jedoch die von den CFL gelieferten Daten, wird einem schnell klar, dass einige Linien bei der „Einhaltung der Uhr“ wesentlich besser abschneiden als andere. Angefangen bei der Linie Nr. 30 (😀Luxemburg – Wasserbillig – Trier), die eine Quote von 93,2 % an pünktlich angekommenen Zügen aufweist! Das lässt die Waggons der Linie Nr. 90 (😥Luxemburg-Thionville-Metz-Nancy) mit nur 3 von 4 Zügen, die pünktlich sind (75%), neidisch werden.
Nebenbei sei erstens darauf hingewiesen, dass ein Teil der registrierten Verspätungen auf Ursachen zurückzuführen sein kann, die außerhalb des Know-hows der CFL liegen (z. B. Suizide oder Tiere auf den Gleisen, Streikbewegung im Ausland). Zweitens: Wenn die Fahrgäste stöhnen, wenn ihre Bahnfahrt nicht pünktlich ankommt, können sie sich mit einem Vergleich der Pünktlichkeit von Personen- und Güterzügen trösten.
Bei den Güterzügen, die auf den rund 280 km Schienen in Luxemburg verkehren, liegt die Pünktlichkeitsrate bei 63 %.
Positive Meinungen
Eine von den CFL im Jahr 2023 durchgeführte Studie zur Kundenzufriedenheit ergab, dass 63% der Befragten die Pünktlichkeit des luxemburgischen Schienennetzes als „gut oder ausgezeichnet“ bewerteten.
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