Der Besuch des Papstes in Luxemburg ist ein Großereignis, wie es nicht oft vorkommt. Tausende Besucher aus dem In- und Ausland werden erwartet, wenn das Oberhaupt der katholischen Kirche am 26. September die Hauptstadt besucht.

Klar ist: Das Ereignis wird nicht ohne Einfluss auf das Leben und das Arbeiten in der Hauptstadt bleiben. Bürgermeisterin Lydie Polfer erklärte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz, mit welchen Einschränkungen zu rechnen ist. Wie viele Besucher die Stadt und die Polizei erwarten, konnte die Bürgermeisterin nicht sagen. “Wenn es voll ist, ist es voll”, so Lydie Polfer.

Weder die Polizei noch die Bürgermeisterin wollten Angaben darüber machen, wie viele Polizeibeamten für die Sicherheit zuständig sein werden – “aus Sicherheitsgründen”. Patrick Even von der Polizei sprach allerdings von “konsequenten Sicherheitsmaßnahmen” (“ee konsequenten Secherheetsdispositif”). Danach gefragt, ob die Polizei Unterstützung aus dem Ausland habe, hieß es, die Polizei habe Unterstützung aus dem Vatikan. Generalvikar Patrick Müller zeigte sich optimistisch, dass keine Gefahr drohe. Immerhin sei der Papst “ein Mann des Friedens”. Demonstrationen sind, laut der Bürgermeisterin, keine angemeldet worden.

Innenstadt nur zu Fuß zugänglich

Der größte Punkt ist, dass ab 9 Uhr am Morgen die gesamte Innenstadt und ein Teil des Bahnhofsviertels für den Verkehr gesperrt sind. Das gilt auch für Fahrräder. Lediglich Fußgänger dürfen in die Innenstadt (innerhalb des Boulevard-Royal) hinein. Für die Geschäfte in der Innenstadt bedeutet dies zum Beispiel, dass sie auch keine Lieferungen mehr erhalten können. Die Stadt erlaubt deshalb ausnahmsweise Lieferungen bereits ab 5 Uhr morgens anstatt ab 6 Uhr.

Die Adolphe-Brücke ist bereits ab dem Vorabend um 8 Uhr gesperrt. Dort werden Gitter errichtet, damit die Schaulustigen den Papst beobachten können, wenn er mit seinem Papamobil die Brücke überquert. Die Fahrt beginnt übrigens am Cercle Cité, geht über die Adolphe-Brücke, um das alte Arbed-Gebäude (heute BCEE) herum und wieder zurück über die Brücke, um dann an der Residenz des Erzbischofs in der Avenue Marie Therese zu enden. Leinwände wird es im Stadtpark und auf dem Pariser Platz geben.

Die gute Nachricht: Die Tram fährt auch an diesem Tag ganz normal weiter – außer zwischen 12:15 und 13:45, wenn der Papst mit seinem Papamobil seine Tour durch die Innenstadt macht. Die Busse der Stadt fahren auch weiter, aufgrund der vielen Besucher, die erwartet werden, ist allerdings damit zu rechnen, dass sie im Verkehr stecken werden. Einige Busse, die von außerhalb der Stadt kommen, werden nicht an ihrer üblichen Haltestelle stehen bleiben, erklärte der für Verkehr zuständige Schöffe Patrick Goldschmidt.

Parkplätze nicht vollständig geöffnet

Die Veranstaltung hat auch Auswirkungen auf die Parkplätze der Innenstadt. Bereits ab Mitternacht werden keine Fahrzeuge mehr in die Tiefgarage Knuedler (direkt an der Kathedrale) hereingelassen. Dieser Parkplatz kann nur bis 8 Uhr am Morgen verlassen werden. Ein Teil des Parkplatz Glacis wird bereits ab Sonntag geschlossen sein, weil ein Teil der offiziellen Gäste von dort aus das Event besuchen.

Die Park-Garagen Monterey und Saint-Esprit sind zwar offen, allerdings können nicht alle Eingänge genutzt werden. In das Monterey-Parkhaus kann nur von der Avenue Monterey aus befahren werden. Saint-Esprit nur von der Brücke “Viaduc” aus.

Die Behörden hoffen darauf, dass Personen, die an diesem Tag in die Stadt kommen vorausschauend denken. Wenn Autos z.B. in morgens in die Stadt hineinfahren und parken, müssen sie damit rechnen, dass sie am Nachmittag nicht herausfahren können. Die Stadt Luxemburg will die Bevölkerung über ihren Liveticker über die Lage informieren.

Der Papst besucht Luxemburg auf Einladung des großherzoglichen Hofes. Luxemburg bildet eine Zwischenetappe auf dem Weg nach Belgien, wo das Staatsoberhaupt des Vatikans dem 600. Geburtstag der Katholischen Universität von Löwen beiwohnen wird.

Viel Begeisterung und kritische Stimmen

Der Besuch des Papstes war auf viel Neugier gestoßen; so hatten mehr als 10.000 Menschen an einer Verlosung teilgenommen, um einen der 650 Plätze zu gewinnen, um den Papst in der Kathedrale zu sehen. Kritische Stimmen hatten davor gewarnt, dass der Papstbesuch zum Ziel habe, den Einfluss der Religion auf die Politik zu stärken – nachdem in Luxemburg die Trennung von Kirche und Staat vollzogen wurde (etwa 2015 bis 2018).

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