An immer mehr Haltestellen, wo früher nur ein solcher Plan aus Papier hing, finde man heute nur noch eine digitale Anzeigetafel oder schlicht und einfach einen QR-Code. Diesen sollen Reisende mit ihrem Smartphone einscannen, um den Fahrplan aufzurufen.

In der Tat wurde im Juli damit angefangen, Tafeln mit solchen QR-Codes an Bushaltestellen im Norden Luxemburgs aufzustellen. Ziel war es, den Fahrgästen zu erlauben, sich über die genaue Ankunftszeit ihres Busses zu informieren. Angedacht ist, die Technologie 2025 auf das ganze Land auszudehnen.

Die Verbraucherschützer erkennen an, dass die Technologie ermöglicht, sich über aktuelle Fahrten zu informieren, sie kritisieren jedoch, dass Menschen, die kein Smartphone besitzen (oder damit nicht umgehen können) dann “in die Röhre gucken“. Auch finanziell schwache Menschen, die sich kein Smartphone oder mobile Daten leisten können, würden ausgeschlossen.

Leerer Akku

Außerdem könnten technische Störungen oder schlichtweg ein leerer Akku dazu führen, dass Fahrgäste die Fahrpläne nicht abrufen können. Die ULC fordert deshalb eine Lösung, die niemanden benachteiligt. Sinnvoll wäre eine Kombination aus klassischen und digitalen Fahrplänen, um “die Vorteile beider Welten” zu nutzen.

“Digitale Anzeigetafeln, die über die demnächst abfahrenden Busse und Züge informieren, sind zwar eine nette Spielerei, für viele Nutzer jedoch nicht ausreichend”, so die ULC in ihrem Schreiben. Die Informationen auf den digitalen Plattformen seien oft lückenhaft oder enthielten Fehler. Ein klassischer Aushang, so die ULC sei oft hilfreicher.

In Luxemburg werden vor allem zwei Apps benutzt, um sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln zurechtzufinden. Zum einen mobiliteit.lu, die von der Verwaltung für öffentlichen Verkehr zur Verfügung gestellt wird. Zum anderen die mobile App der nationalen Bahngesellschaft CFL. Die Diskussion um gedurckte und digitale Fahrpläne findet zum gleichen Moment statt indem der Bildungsminister, Claude Meisch, die Screen-Life-Balance zur Priorität in den Schulen gemacht hat und Smartphones aus den Grundschulen verbannt werden.

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