Die luxemburgische Bahngesellschaft CFL hat offiziell einen neuen Zug aus der Coradia 2410 Reihe in Betrieb genommen. Die ersten Fahrgäste konnten sich auf der Fahrt von Luxemburg-Stadt nach Ettelbrück ein Bild von der Zukunft der Luxemburger Bahn machen. Der Zug fährt ab jetzt im normalen Schienenverkehr. Ein zweiter Zug – die Coradia 2409 – wurde am Montag in Betrieb genommen. Bis Ende dieses Jahres sollen 5 weitere Züge in Betrieb genommen werden und auch die Strecke nach Arlon bedienen.

Luxemburg bricht bereits alle Rekorde bei der Investition in sein Bahnnetz – zum Beispiel in eine neue Bahnstrecke zwischen Bettemburg und Luxemburg-Stadt. In einer Pressemitteilung verspricht Transportministerin Yuriko Backes die Fortführung von dauerhaften Investitionen sowohl in das Netz wie in das Rollmaterial. Neben ihr waren unter den Fahrgästen der offiziellen “Jungfernfahrt” auch der Präsident der Eisenbahngesellschaft Jeannot Waringo, Bahndirektor Marc Wengler, und der Projektleiter Mike Strotz der sich um die Beschaffung der neuen Züge gekümmert hat.

Die beiden neuen Züge werden in einer ersten Phase auf der Strecke zwischen Luxemburg und Diekirch eingesetzt werden. Die Züge bieten mit ihren drei Wagen Platz für 334 Personen. Sie können aber mit mehr Wagen bis zu 1.000 Menschen gleichzeitig Platz bieten.

Die neuen Züge der Coradia Stream High Capacity-Reihe bieten außerdem jeden erdenklichen Komfort. Zum Beispiel eine Wi-Fi-Verbindung, Steckdosen, Plätze für Rollstuhlfahrer und Plätze für die Mitnahme von Fahrrädern (12 in der Coradia 2400 und 25 in der Coradia 2450).

300 Lokführer

Laut CFL wurden bereits 24 Lokführer (und die ersten Lokrangierführer) auf den neuen Maschinen ausgebildet, sodass ihr Dienst garantiert werden kann. Tatsächlich sollen aber alle 300 Lokführer und 42 Lokrangierführer, die bei der CFL in Lohn und Brot sind, ausgebildet werden, um die neuen Züge fahren zu können.

Die neuen Wagen sind mit Spannung erwartet worden. Sie wurden bereits 2018 in Auftrag gegeben. Schlussendlich wurden sie zwischen dem 29. April und dem 1. Juli ausgiebig getestet worden. Viele der Leerfahrten waren nachts, außerhalb der regulären Fahrzeiten, absolviert worden.

Sie sollen ein neues Zeitalter für die Bahn einleiten. Insgesamt hat die CFL 34 neue Maschinen gekauft. Bis 2026 sollen die Züge den Passagieren “modernsten Komfort an Bord und 46 % mehr Sitzplätze bieten”, so die CFL. Die Züge des Herstellers Alstom sollen die alten Triebwagen der CFL ablösen.

Das wird nötig sein, um mit der Nachfrage der Passagiere mitzuhalten, wenn die derzeitigen Prognosen der Bahn sich bewahrheiten. Die Bahn hat 2023 rund 28,7 Millionen Passagiere transportiert und erwartet bis 2035 eine jährliche Zunahme von 3,5 %. Demnach würden im Jahr 2033 mehr als 40 Millionen Passagiere befördert werden.

Für die neuen Züge hat die CFL 400 Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Eine beispiellose Investition in Rollmaterial für die nationale Bahngesellschaft. Finanziert wurde der Kauf aus Eigenmitteln des Konzerns und mithilfe von Darlehen mehrerer Banken, die in Luxemburg beheimatet sind, darunter der Europäischen Investitionsbank.

 

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