Versenkbare Poller als Grenze. Das steht der Straße CR178 bevor die die französische Gemeinde Redingen mit dem Luxemburgischen Belval verbindet. Dabei geht es um die Ruhe der Anwohner von Sanem. Dass dieser “Stop” demnächst, in Zeiten in denen der Pendlerverkehr am stärksten ist, eingeführt wird, steht fest. Es gibt kein zurück… So lautete das Ergebnis der öffentlichen Debatte, die am 10. Oktober in der Abgeordnetenkammer von Luxemburg stattfand.

Die Ministerin für Mobilität zeigte sich unnachgiebig in Bezug auf diese Maßnahme, die, so überraschend und störend sie auch sein mag, sehr wohl Teil des nationalen Mobilitätsplans ist, den sie umzusetzen gedenkt. Angesichts des Erfolgs der öffentlichen Petition gegen diese Maßnahme, die 4.951 Unterstützer gefunden hatte, hatten die beiden anwesenden Petitionäre wahrscheinlich mit einem anderen Ausgang gerechnet.

Sandrine Mlodzieniak und Esbelta de Freitas haben sich jedoch vor Minister und Parlamentariern für ihre Sache stark gemacht und daran erinnert, dass die beiden benachbarten Gebiete durch das Verbot jeglichen Verkehrs an diesem Grenzübergang nur noch mehr Probleme zu erwarten hätten.

Andere Lösungen finden

Da sich die Autofahrer einen anderen Übergang suchen mussten, würden sie die Straßen von Audun-le-Tiche noch mehr verstopfen, die bereits stark frequentierte Verbindung Micheville-Belval überlasten und weitere Fahrzeuge auf die A4 lenken, die ebenfalls von morgens bis abends am Rande der Erstickung stand…

Selbst kommerziell könnte sich die Schließung auf der luxemburgischen Seite negativ auswirken. Indem die Verbraucher aus Nordlothringen (Rédange, Russange, Villerupt, Thil und Pays-haut) in das Einkaufszentrum von Mont-Saint-Martin als nach Foetz oder in andere Einkaufszonen gelenkt werden…

Die Petitionäre sind der Meinung, dass keine Schließung stattfinden sollte. In ihren Augen stellt dies sogar eine „Behinderung der Freizügigkeit von Arbeitnehmern“ dar. Darüber hinaus würde die Entscheidung umgesetzt, ohne dass den Arbeitnehmern, die täglich diese Straße benutzen, um zu ihrem Büro oder zur Fabrik zu gelangen, eine Alternative angeboten würde… Dieser Versuch verfehlt aber bislang sein Ziel.

Geschickt hat Ministerin Yuriko Backes nämlich gerade eine „Alternative“ aus ihren Unterlagen hervorgeholt. Mit dem Versprechen, ab Mitte Dezember eine fünfte Bus-Linie zwischen Frankreich und dem Großherzogtum einzurichten. Diese würde von Thionville über Audunle-Tiche, Belval und Esch bis nach Fœtz fahren.

Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine „kleine Antwort“ auf ein „großes Problem“. Die Petentinnen wurden bereits beauftragt, weitere Lösungen zu finden, um die Mobilität an dieser Schnittstelle zwischen den beiden Ländern zu verbessern. Eine Einladung, die zeigt, dass die Tür des Mobilitätsministeriums für andere Entwicklungen nicht unbedingt endgültig verschlossen ist.

Im Übrigen erinnerte Yuriko Backes an die Fortschritte, die den Verkehr im Süden des Großherzogtums für alle – Grenzgänger wie Einwohner – verbessern dürften, auch wenn sie noch weit in der Zukunft liegen: eigene Busspuren, die Ankunft der schnellen Tram oder die Erhöhung der Transportkapazitäten auf der Schiene durch die neuen CFL-Züge. Diese Investitionen sind zwar real, aber werden sie ausreichen, um den Überschuss an Grenzarbeitskräften oder Bevölkerung morgen und in den kommenden Jahren zu absorbieren?

 

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