Man kann gar nicht mehr zählen, seit wie vielen Jahren der Traum von Brüssel-Luxemburg in zwei Stunden mit dem Zug in der Luft liegt. Heute braucht man immer noch fast das Doppelte, um die 185 km zwischen den beiden europäischen Hauptstädten zu bewältigen. Aber das Ziel bleibt in Sichtweite – bis 2028. Und der Anstoß, den Europa gerade bestätigt hat, sollte es ermöglichen, diese Arbeiten zu sichern.

Der belgische Bundesminister für Mobilität (Georges Gilkinet) und seine luxemburgische Amtskollegin (Yuriko Backes) haben soeben die Zusage für eine Unterstützung von insgesamt 50 Millionen Euro erhalten. Diese Summe soll nicht nur für die Modernisierung der Gleise verwendet werden, sondern auch für die Ausstattung eines Teils der Züge, die nach Großbritannien fahren, mit dem ETCS-Sicherheitssystem (das für den Verkehr auf den nationalen Gleisen vorgeschrieben ist).

Übrigens ist die Verteilung der erhaltenen europäischen Gelder bereits gebündelt. Ein Anteil von 20 Mio. € wird direkt in die Instandhaltung und Modernisierung der Infrastruktur auf der Strecke Brüssel-Luxemburg fließen. Diese Investition ist unerlässlich, um die Betriebsgeschwindigkeit auf dieser Strecke zu erhöhen, auf der die Züge künftig mit 160 km/h fahren könnten.

Durch den Ausbau der Linien L161 und L162 (zwischen der Grenze und Louvain-la-Neuve) könnte die Zeitersparnis bereits 22 bis 37 Minuten betragen, je nachdem, wie viele Stopps an den Bahnhöfen eingelegt werden.

Fast 28 Millionen Euro der von der EU bereitgestellten Mittel werden es der SNCB ermöglichen, einen Teil ihrer Flotte mit einer neuen Version des European Train Control System (ECTS) auszustatten. 500 Fahrzeuge sollten so den internationalen Normen entsprechen, um sowohl auf der Seite des Königreichs als auch (insbesondere) auf der Seite des Großherzogtums ungehindert fahren zu können. Das belgische Staatsunternehmen will bis Ende 2025 100 % seines Fuhrparks damit ausstatten.

Zwischen Brüssel, Ottignies, Namur, Arlon, Sterpenich und Luxemburg dürften sich die Verkehrsbedingungen für die Fahrgäste also verbessern. Und neue Nutzer werden für ihre täglichen Fahrten die Bahn dem Auto vorziehen. Zu diesem Zweck hat die SNCB angekündigt, neue Züge zwischen den beiden Ländern einzusetzen.

Die beiden Mobilitätsminister haben sich im Übrigen ein Ziel gesetzt: Bis 2040 soll der Anteil der belgischen Grenzgänger, die für ihre Fahrten zum Arbeitsplatz den Zug wählen, verdoppelt werden. Derzeit haben bereits 15% der 51.000 Grenzgänger im „Plat pays“ das Auto zugunsten der Waggons aufgegeben.

 

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