In den letzten fünf Jahren hat die Stadt Luxemburg nicht nur fast 16.000 Einwohner hinzugewonnen. Auch die Zahl der in der Stadt beschäftigten Arbeitnehmer (+10.000), der Anteil der Touristen, die die Stadt besuchen, usw. ist sprunghaft angestiegen. Dieses Wachstum veranlasst die Hauptstadt, ihre Mobilitätspolitik zu überdenken und insbesondere sanfte Fortbewegungsarten wie das Fahrrad zu fördern.

Im Rahmen einer Bilanz und eines Ausblicks erläuterte der zuständige Schöffe Patrick Goldschmidt die Projekte, die in den kommenden Wochen und Monaten auf die Radfahrer warten. Auch die Zahl der Fahrradfahrer wird immer größer…

🗺️4 Neue Vel’Oh-Stationen!

Innerhalb von 15 Jahren haben die Selbstbedienungsfahrräder die Hauptstadt des Großherzogtums erobert. Aber Vel’Oh! hat sein Wachstum noch nicht abgeschlossen. In diesem Jahr sind in Luxemburg vier neue Stationen angekündigt, an denen Fahrräder aufgenommen und abgestellt werden können. Die Stadtteile Beggen (mit der Station “Halanzy”), Dommeldange und Eich werden betroffen sein.

Jeden Tag legen die Nutzer der Velo’Oh!-Elektrofahrräder, die hauptsächlich in der Hauptstadt, aber auch in sechs anderen Gemeinden ausgeliehen werden, 19.569 km mit Muskelkraft zurück, um zur Arbeit zu fahren oder von der Arbeit nach Hause zu kommen, ihre Freizeit zu gestalten oder Verwandte zu besuchen. Auf das Jahr gerechnet werden durch diese Fahrten, die mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückgelegt werden, 736 Tonnen CO2 eingespart.

🚲 Auf der richtigen Spur

Es ist eine lästige Frage: Wie weit sind die für Radfahrer reservierten oder geöffneten Wege in Luxemburg-Stadt entfernt? Immerhin wird dieses Netz im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut. Und die Arbeiten oder Materialisierungen auf dem Boden zeigen immer wieder diese Fortschritte. Im März dieses Jahres wurde beispielsweise der letzte Abschnitt der Rue Notre-Dame als “Gegenfahrbahn für Radfahrer” markiert, um die gemeinsame Nutzung der Fahrbahn sicherer zu machen.

Im Laufe des Jahres werden jedoch noch weitere Wege oder Straßen ausgebaut werden. So wie in diesem Monat der Bau eines Radwegs in der Rue de Mühlenbach.

Auch mit der Eröffnung eines eigenen Radwegs in der Avenue Marie-Thérèse (um eine sichere Verbindung vom Boulevard Prince Henri aus zu schaffen) ist bald zu rechnen. Bis Ende des Jahres wird von dieser Achse aus ein direkter Zugang für Fahrräder über die Avenue Amélie zum Stadtzentrum eröffnet.

In Limpertsberg wird die Straße zwischen der Rue Ermesinde und der Rue Batty Weber bald über eine fahrradspezifische Markierung verfügen. Sie wird in der Aufwärtsrichtung eine Fahrradstraße in Gegenrichtung und in der Abwärtsrichtung eine Fahrradstraße kennzeichnen. Damit werden 720 m durchgehende Fahrradinfrastruktur in der Avenue Pasteur fertiggestellt, die von Radfahrern und Einwohnern des Viertels häufig genutzt wird.

🔒Bessere Überwachung

In seinem “Pro-Fahrrad-Programm” machte der Schöffe Patrick Goldschmidt keinen Hehl aus der Absicht der Stadt, noch mehr Fahrradständer auf öffentlichem Grund zur Verfügung zu stellen. Ab Juni 2023 wird man jedoch vor allem die Aufstellung sicherer Fahrradkäfige zu schätzen wissen. Das sind Abstellplätze, bei denen es viel sicherer ist, dass man sein Fahrrad wiederfindet, als wenn man es im Freien abstellt…

Die zukünftigen Boxen werden alle in das M-Kaart-Netzwerk integriert, ein Reservierungssystem, das bei Grenzgängern, die gerne mit dem Zug fahren, sehr beliebt ist. Die Einrichtung ist im Stadtzentrum am Place du Théâtre, in Limpertsberg auf dem Parkplatz der Victor-Hugo-Halle und in Dernier-Sol (rue de Hesperange/Bonnevoie) geplant.

➡️Suivez der Pfeil

Für Radfahrer ist es manchmal nicht einfach, sich inmitten von Busspuren, Straßenbahnschienen und Einbahnstraßen zurechtzufinden. Für das Jahr 2023 ist daher die Einführung von Richtungsschildern für Sonntags- und Wochentagsradler geplant. Diese zusätzliche Beschilderung wird sich durch ihr Aussehen (weißer Hintergrund, grüne Markierung) auszeichnen.

📦Lieferanten auf dem Sattel

Die Stadt erlaubte dem deutschen Unternehmen veloCarrier, einen Service mit Lastenfahrrädern für die Einzelhändler im Stadtzentrum zu testen. Diese Dreiräder, die mit einer Box ausgestattet sind, die ähnlich groß ist wie eine Euro-Palette, können Lieferungen bis zu 250 kg durchführen. Diese Art des Transports ist wesentlich umweltfreundlicher als die üblichen Lastwagen und Kleintransporter.

Jetzt müssen nur noch die Geschäfte dazu gebracht werden, ihre Pakete auf diese Weise auszuliefern. Die Zusteller werden über einen zentralen Hub in Hollerich (ehemaliger Schlachthof) verfügen, wo die Waren vor ihrer Weiterleitung im Modus “last mile” (letzte Meile) und “same day delivery” (Lieferung am selben Tag) entgegengenommen werden.

Weniger Verkehr, weniger Lärmbelästigung, weniger Schadstoffemissionen, weniger Lärm: Auf dem Papier sieht die Lösung ideal aus. Der Standort des Hubs, der unweit der Hauptverkehrsachsen gewählt wurde, scheint strategisch zu sein. Nun liegt es an den Händlern, es zu wagen…