Vor einer Woche überraschte die luxemburgische Gesundheitsministerin die Welt mit ihrer Aussage: „Es gibt keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die allgemeine Wirksamkeit (und) den Mehrwert von medizinischem Cannabis“. Eine Aussage, der viele Ärzte, die „therapeutisches Marihuana“ verschreiben, und noch mehr Kranke, die von diesen Rezepten profitieren, aufhorchen ließ.

Übrigens sind die Gesundheitsfachkräfte in Luxemburg seit 2019 befugt, dieses „Heilmittel“ unter bestimmten Umständen abzugeben: bei schweren chronischen Schmerzen (99 % der Fälle), Übelkeit oder Erbrechen aufgrund von Chemotherapie oder an Patienten, die unter Muskelkrämpfen aufgrund von Multipler Sklerose leiden.

Martine Deprez weist jedoch auf das „Missbrauchspotenzial“ hin, das ihrer Meinung nach „bei den Blütenspitzen (die geraucht werden können) im Vergleich zu den Ölextrakten größer ist“. Die Regierung beschloss daraufhin, an der Schraube zu drehen. „Eine Anpassung“ in der Sprache der Politiker und der Verwaltung!

Ab dem 1. Januar 2025 werden THC-reiche Blütenköpfe nicht mehr erhältlich sein und auch nicht mehr bestellt werden können. Stattdessen können sich Ärzte für eine „THC-reiche Option“ entscheiden, allerdings in Form eines öligen Extrakts. Das Gesundheitsministerium lobt, dass diese Art von Öl „leichter zu dosieren und zu verabreichen“ sei.

Letzter Kauf im Dezember

Im Übrigen, so Martine Deprez, sei diese Formel unter den ausgestellten Behandlungen zunehmend „in Mode“ gekommen. Während 2022 nur 18 Flaschen dieser Art verschrieben wurden, wurden 2023 2.043 Flaschen und seit Januar 2024 2.850 Flaschen verschrieben.

Seit Mitte Oktober wurden luxemburgische Ärzte und Krankenhausapotheker über die bevorstehenden Änderung in Kenntnis gesetzt. Die Behörden erinnerten sie daran, dass ihre Patienten weiterhin über folgende Produkte verfügen können :

  • Cannabisblütenköpfe, die reich an Cannabidiol (CBD) sind
  • Blütenköpfe mit einem ausgewogenen Verhältnis von THC und CBD
  • Ölextrakte aus Cannabis mit drei Cannabinoidprofilen (THC-dominant, CBD-dominant und THC/CBD-ausgewogen).

Bevor es zu dieser Situation kommt, haben die Behörden „eine letzte Lieferung von THC-reichen Blütenspitzen“ für diesen Dezember geplant. Diese Lieferung soll es ermöglichen, „die Kontinuität der Behandlung bis Ende Januar 2025 zu gewährleisten“, so das Ministerium. Danach sollte der nationale Vorrat erschöpft sein.


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