Blitze zucken über den Himmel. Hagelkörner trommeln auf’s Dach. Der Wind reißt an den Bäumen. Ein heftiges Sommergewitter. Man könnte leicht dem Irrtum verfallen, dass durch den Regen die Luft gereinigt und die Beschwerden von Allergikern gemindert werden. Dass dem nicht immer so ist, wissen viele Menschen mit Heuschnupfen. Und in Zukunft könnte dieses Phänomen zunehmen.

Laut dem deutschen Robert-Koch-Institut leiden rund 20% der Kinder und rund 30% der Erwachsenen mindestens einmal in ihrem Leben an Allergien. Die Zahl hat seit den 1970er Jahren stark zugenommen und sich laut dem Institut mittlerweile stabilisiert. Die Zahl der Astmatiker nimmt allerdings immer weiter zu.

Ein besonders Phänomen das Allergiker und Menschen mit Atemproblemen betreffen kann ist “Gewitterasthma“.  Das Phänomen wurde zum ersten Mal in den 1980er Jahren beobachtet. Bislang ist das Phänomen noch relativ selten. Die gute Nachricht: Seit den 80er Jahren wurden etwa 30 dieser Ereignisse beobachtet – vor allem in England und Australien. Die schlechte Nachricht: Durch den Klimawandel wird das Phänomen Gewitterasthma in Zukunft an Bedeutung gewinnen, warnen Experten. “Durch zunehmende Extremwetterereignisse könnte das Phänomen des Gewitterasthmas – schwere Asthmaanfälle bei Menschen mit Heuschnupfen oder allergischem Asthma bei Gewittern – an Bedeutung gewinnen“, schreibt das Robert-Koch-Institut.

Laut einem dem Journal of Health Monitoring tritt Gewitterasthma besonders im späten Frühjahr und Sommer auf. Oft sind die hohen Konzentrationen von Allergenen in der Luft schon Tage im Voraus meßbar. Die Symptome treten dann oft binnen der ersten 20 bis 30 Minuten des Gewitters auf, so das RKI weiter.

Dabei berichten Patienten mit saisonalen Allergien, dass sie während einem Gewitter Beschwerden haben. Sie haben regelrechtes Asthma. Einer australischen Studie zufolge waren 65% der befragten Patienten mit saisonalen Allergien davon betroffen. Robert H. Shmerling von der Harvard University erklärt das Phänomen so:

  1. Kalte Abwinde konzentriere Luftpartikel wie Pollen und Schimmel.
  2. Die Luftpartikel werden in die Wolken aufgewirbelt.
  3. In den Wolken werden die werden die Partikel von Wind, Feuchtigkeit und Blitzen zu noch kleineren Partikeln zermahlen die leichter in die Lungen geraten.
  4. Windböen transportieren die Partikel in großen Mengen.

Wenn diese Zutaten zusammen kommen können mitunter sehr viele Menschen von diesem Gewitterasthma betroffen sein wie die Autoren einer andere australische Untersuchung schreiben. Mitunter sprechen Wissenschaftler dann von “epidemiähnlichen Verhältnissen“. Solche Fälle von Gewitterasthma wurden bereits in Australien beobachtet.

Wer sich in Luxemburg über die Pollenlage informieren will, der kann dies auf der Internetseite Pollen.lu machen. Dort veröffentlicht das Luxemburger Gesundheitsministerium Daten zur Pollenlage mit vielen zusätzlichen Informationen.  Allgemeine Informationen zur Luftqualität (mit Daten aus den offiziellen Meßstationen des Landes) werden zusammengefasst in der App “Meng Loft” des Umweltministeriums.

 

 

 

Die Großregion bereitet sich auf ein Unwetter vor:

Heute Abend werden ab 18:00 Uhr in der ganzen Region Gewitter erwartet.

  • Der französische Wetterdienst Meteo France hat für den Nord-Osten die orangene Warnstufe verhängt.
  • Der deutsche Wetterdienst DWD warnt in seinem Tagesbreicht vor kräftige Gewitter mit Sturmböen, Hagel und Starkregen.
  • Der Luxemburger Wetterdienst Meteolux hat die orangene Warnstufe verhängt. Er warnt vor “Böen zwischen 70-90 km/h, örtlichem Hagel und Regenmengen zwischen 20 und 30 l/m² innerhalb kurzer Zeit”. Auch die Zelle zur Bewertung des Unwetterrisikos hat reagiert und eine Warnung veröffentlicht.
  • Der Belgische Wetterdienst Meteobelgique hingegen hat am Morgen noch abgewartet und im Laufe des Tages seine Warnstufe auf “Gelb” angehoben.