In Luxemburg werden jedes Jahr etwa 3.000 Krebserkrankungen diagnostiziert und mehr als 1.000 Menschen sterben daran. Die häufigsten Krebserkrankungen bei Männern sind Lungen-, Prostata- und Darmkrebs, bei Frauen Brust-, Lungen- und Darmkrebs.

Krebsvorsorge: Risikofaktoren reduzieren und Vorsorgeuntersuchungen durchführen

Im Allgemeinen trägt ein gesunder Lebensstil dazu bei, das Krebsrisiko zu senken. Die luxemburgische Gesundheitsdirektion empfiehlt, sich folgende Gewohnheiten anzueignen:

  • Nicht rauchen,
  • keinen Alkohol konsumieren,
  • mäßig rotes Fleisch (max. 500g/Woche) und Wurstwaren (max. 150g/Woche) konsumieren,
  • täglich Obst und Gemüse verzehren,
  • sich regelmäßig bewegen und Übergewicht vermeiden.

Es werden auch spezifischere Präventionsmaßnahmen empfohlen, wie Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen.

Für die erste Maßnahme werden die Impfung gegen das Papillomavirus empfohlen, durch die Krebserkrankungen wie Gebärmutterhals, Anus, Oropharynx, Penis, Vulva und Vagina verhindert werden können, sowie die Impfung gegen das Hepatitis-B-Virus, durch die das Risiko von Leberkrebs gesenkt werden kann.

Was die zweite Maßnahme betrifft, so können durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen Krebserkrankungen erkannt werden, deren Behandlung, wenn sie in einem frühen Stadium der Krankheit begonnen wird, noch wirksamer sein kann. In Luxemburg hat die Gesundheitsdirektion zwei organisierte Vorsorgeprogramme zur Erkennung von Brustkrebs und Darmkrebs eingerichtet.

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Das Koordinierungszentrum für Krebsfrüherkennungsprogramme, das zur Abteilung Präventivmedizin und Bevölkerungsgesundheit der Gesundheitsdirektion gehört, prüft derzeit die Einführung von vier neuen organisierten Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, die von der Europäischen Kommission empfohlen werden: Magenkrebs, Prostatakrebs, Gebärmutterhalskrebs und Bronchopulmonalkarzinom. Diese Vorsorgeuntersuchungen könnten die krebsbedingte Sterblichkeit in Luxemburg theoretisch um mindestens 50% senken.

Maßnahmen zur Krebsbekämpfung in Luxemburg: der zweite Nationale Krebsplan (PNC2) 2020-2024

“Krebs stellt für unsere Gesellschaften eine echte Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Um diese Krankheit besser bekämpfen zu können, wurde ein zweiter Krebsplan für den Zeitraum 2020-2024 eingeführt”, sagte die Gesundheitsministerin Paulette Lenert.

Der zweite nationale Krebsplan 2020-2024 (PNC2) rollte 2022 sein zweites Jahr der Umsetzung aus. Dank des Engagements der Institutionen, aller Gesundheitsfachkräfte und Patienten, die in den Schwerpunkten und dedizierten Arbeitsgruppen vertreten sind, haben sich bereits mehrere Aktionen und Projekte konkretisiert.

Unter allen behandelten Themen wurde der Zugänglichkeit und der Behandlung extremer Lebensalter, von der Onkopädiatrie bis zur Onkogeriatrie, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Auf der einen Seite legte das NKP2 besonderes Augenmerk auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Andererseits organisierte das PNC2 die erste Konferenz, die der Onkogeriatrie gewidmet war, um den Grundstein für eine ehrgeizige Herausforderung bei der Organisation der Versorgung älterer Krebspatienten zu legen.

Die translationale Forschung (Forschung, die wissenschaftliche Entdeckungen in medizinische Behandlungen umsetzt) wird ebenfalls stark unterstützt, um die Verbindungen zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung zu fördern und den Weg zu einer immer stärker personalisierten Medizin zum Wohle des Patienten weiter zu beschreiten. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Website des Nationalen Zentrums für translationale Krebsforschung (NCTCR), das durch das NCP2 unterstützt wird: https://nctcr.lu/de/.

Darüber hinaus wurde eine nationale Studie mit dem Titel Colive Cancer gestartet, die Patienten über die gesamte krebsbezogene Wertschöpfungskette befragen soll, um auf der Grundlage zuverlässiger, aktueller und landesweiter Daten Maßnahmen zu identifizieren und zu priorisieren. Die durch das PNC2 finanzierte Colive Cancer-Studie ermutigt Menschen, die an Krebs erkrankt sind, nachdrücklich zur Teilnahme. Der Fragebogen ist direkt auf https://www.colivecancer.lu/ zu finden.

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