In den Gewässern, die wir ableiten, lässt sich alles nachweisen. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hat ihre Nase ebenfalls in die luxemburgischen Abflussrohre gesteckt. Und am Ende sind die Ergebnisse – wie soll man sagen – verblüffend!

Denn bei der Entnahme verschiedener Proben aus den Kläranlagen von Mamer, Mersch und Boewange (Wincrange) stellten die Wissenschaftler Drogen in ungeahntem Ausmaß fest. Denn ja, es ist möglich, festzustellen, ob eine Bevölkerung Cannabis, Methamphetamin, Kokain, Amphetamin, Mdma, Ectasy oder Ketamin konsumiert hat, da dieser Gebrauch Spuren im Urin der betroffenen Personen hinterlässt.

Unter den 88 Städten in 17 europäischen Ländern, in denen die Operation durchgeführt wurde, ist das Großherzogtum also keineswegs das Schlusslicht. Insbesondere in Bezug auf das Vorhandensein von Kokain. Hier deuten die Messungen auf eine Konzentration hin, die eher einer großen Hauptstadt als einer “normalen” Gemeinde entspricht: In Mersch wurden bei den Analysen fast 0,28 g Kokainrückstände pro 1.000 Einwohner festgestellt, in Mamer 0,25 g und in Boevange 0,12 g.

Weniger als in Antwerpen oder Amsterdam

Diese Werte sind zwar nur halb so hoch wie die für die belgische oder französische Hauptstadt validierten Werte, aber sie dürften die Behörden aufhorchen lassen. Vor allem Polizisten werden sich jedoch damit trösten, die Situation in Luxemburg mit 🇧🇪Antwerpen zu vergleichen. Die “Drehscheibe” des Drogenhandels mit der höchsten Kokainkonzentration in der EU.

Wir sprechen hier von 1,7 g pro 1.000 Einwohner. Auch wenn diese hohe Rate zweifellos eher auf die Ableitungen aus illegalen Labors zurückzuführen ist, als auf den Missbrauch des weißen Pulvers durch die Einwohner der flämischen Stadt,

Zwar fehlte keines der aufgespürten Rauschgifte bei den Analysen in Luxemburg, aber bei der Beobachtung fiel auf, dass Cannabis im Land bereits gut verbreitet ist. Die Entkriminalisierung, die seit dem letzten Sommer im Großherzogtum getestet wird, ist ein “günstiges Element” für eine größere Verbreitung hier als anderswo in Europa.

Dort wurden laut der Studie 0,09 g in Boevange, 0,11 g in Mersch und 0,13 g pro 1.000 Einwohner in Mamer gemessen. Höhere Grenzwerte als in der Weed-Hauptstadt 🇳🇱Amsterdam, aber bei weitem nicht die höchsten auf dem Kontinent.

Es wird interessant sein zu sehen, ob Luxemburg in diesem Jahr oder in der Zukunft immer noch bereit sein wird, an dieser Studie teilzunehmen. Sie wird von einer öffentlichen und unabhängigen Beobachtungsstelle durchgeführt und wurde 2011 ins Leben gerufen. Dank ihrer langen Laufzeit kann sie nun die Entwicklung des Drogenkonsums und die Art der gerauchten, geschluckten oder gespritzten Drogen vergleichen. Die Forscher haben es sogar so weit getrieben, dass sie Vergleiche zwischen den an Wochentagen und am Wochenende gemessenen Werten anstellen.

 

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