Vermeidbare Infektionen feiern ein Comeback in Luxemburg
Veröffentlicht
von
Yves Greis
am 09/09/2024 um 15:09
Krankheiten, die durch eine Impfung vermieden werden können, werden in Luxemburg immer häufiger diagnostiziert. Unter anderem wurden dem Gesundheitsamt im letzten Jahr 18 Fälle von Keuchhusten gemeldet, die meisten davon Teenager. Im Jahr davor waren es nur 3 Fälle. In allen Fällen seien Erinnerungen, sich impfen zu lassen, an die Eltern verschickt worden. In einer Schule seien die Impfpässe von 137 Schülern kontrolliert worden. Davon seien 16 (also mehr als jeder Zehnte) nicht vollständig geimpft gewesen.
Andere Krankheiten, die ein Comeback feiern und gegen die Impfungen existieren, sind: Windpocken (97 Fälle gegen 22 im Jahr 2022), invasive Pneumokokken-Erkrankung (94 Fälle gegen 61 im Jahr 2022) und invasive Meningokokken-Infektion (4 Fälle sowie im Jahr 2022). Es wurden zudem 211 Fälle des Rotavirus registriert. Im Jahr davor waren es noch 275 Fälle.
Der Bericht bestätigt auch den Trend, der überall in Europa festzustellen ist, nämlich eine Steigerung bei den sexuell übertragbaren Infektionen. Ein Anstieg der Fälle von Chlamydien, Gonorrhö und Syphilis wurde nun auch in Luxemburg von Regierungsseite bestätigt. Daneben hatten internationale Organisationen wie die WHO in den vergangenen Wochen beklagt, dass viele junge Menschen, die sexuell aktiv sind, auf Kondome verzichten – durch sie lässt sich das Risiko einiger Infektionen verringern.
Reise, Reise, krank durch Speise!
Zu dem Anstieg einiger Krankheiten, führte auch, dass nach der Covid-Pandemie wieder mehr gereist wird, schreibt das Gesundheitsamt. In diesem Zusammenhang nennen die Experten “lebensmittelbedingte” Erkrankungen wie die Salmonellose (Salmonellenvergiftung). Aber auch das von Moskitos übertragene Dengue-Fieber.
Weil in 2023 die Isolierungspflicht nach einem positiven Covid-Test aufgehoben wurde, ging die Zahl der gemeldeten Covid-Infektionen stark zurück, wie das Gesundheitsamt in seinem Bericht feststellt. Von 6.000 Fällen, die im Januar 2023 noch gemeldet worden waren, auf 1.500 im April des gleichen Jahres.
Für Aufregung sorgte im letzten Jahr das RS-Virus (Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus). Besonders gefährlich ist das Virus, das Atembeschwerden für Säuglinge verursachen kann. 2023 wurden 1.181 Fälle registriert. Das Durchschnittsalter lag bei 12,8 Jahren. 59% der Erkrankten waren unter 3 Jahren. Die Luxemburger Behörden führten deshalb die Überwachung der Erkrankung ein und es wurde begonnen, Säuglinge zu impfen. “Luxemburg wurde durch diese Initiative zu einem der ersten Länder der Welt, das eine Immunisierungskampagne für Säuglinge durchführte, wodurch die Zahl der pädiatrischen Krankenhauseinweisungen wegen RSV im Winter 2023-2024 deutlich gesenkt werden konnte”, so das Gesundheitsamt.
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