Über tausend Patienten wurden im Großherzogtum bereits wegen Covid long behandelt
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 12/07/2023 um 06:07
Es gab ein “während der Pandemie” … und es gibt leider auch ein “danach” mit gesundheitlichen Folgen. So ist Covid zwar kein alltägliches Thema mehr, doch für eine Reihe von Patienten, die sich nur schwer von der durch das Virus verursachten Infektion erholen können, ist es nach wie vor aktuell. Müdigkeit, Schmerzen, Kurzatmigkeit, Haarausfall, Husten und Depressionen wurden (unter anderem) als Symptome dessen ausgemacht, was man nun üblicherweise als “langes Covid” zu bezeichnen pflegt.
Im Großherzogtum war den Gesundheitsbehörden ab Juli 2021 klar, dass sie etwas gegen diese unerwarteten und vielgestaltigen Auswirkungen unternehmen mussten. Es wurde ein Behandlungsprogramm ins Leben gerufen. Es umfasst zahlreiche medizinische Fachrichtungen und verschiedene Einrichtungen, vom Centre hospitalier de Luxembourg (CHL) über das Rehazenter bis hin zum Thermalbad Mondorf.
Ursprünglich hatte das Gesundheitsministerium beschlossen, mehr als 1 Million Euro für dieses neuartige Programm bereitzustellen. Die Kosten für die Pflege wurden von der nationalen Gesundheitskasse (Caisse nationale de santé, CNS) übernommen.
Das Budget ist für die verschiedenen Akteure, die bislang mit rund 1000 Patienten konfrontiert waren, die noch Monate nach ihrer Infektion an anhaltenden Gesundheitsstörungen litten, nach wie vor relevant.
Abgelehnte Fälle
Genau diese 1.006 Personen wurden alle auf ein spezielles Rezept hin behandelt. Andere Fälle wurden jedoch nicht in das Programm aufgenommen, das je nach Art der Beschwerden Atemübungen, das Erlernen des Geschmacks und Sportworkshops umfasst. Die Gesundheitsministerin Paulette Lenert gab in einer parlamentarischen Antwort zu, dass die Kontrollärzte der CMSS in den letzten zweieinhalb Jahren fast 80 Fälle abgelehnt haben.
Im Jahr 2021 wurden 26 von 261 Patienten, die beim Medizinischen Dienst der Sozialversicherung vorstellig wurden, nicht als Covid long anerkannt, und im Jahr 2022 wurden bei 411 Besuchen 48 Ablehnungen ausgesprochen. Seit Anfang des Jahres konnten bereits 6 von 90 Versicherten, die sich vorstellten, ihren Status als Covid-Opfer nicht geltend machen.
Zur Erinnerung: Covid war und ist die Ursache für 🇱🇺 mehr als 1.200 Todesfälle im Großherzogtum; gegenüber 🇩🇪 mehr als 171.000 in Deutschland, fast de🇫🇷 162.000 in Frankreich und 🇧🇪 34.000 in Belgien.
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