Rechtzeitig zu den Sommerferien ist der Sommer endlich  in der Großregion angekommen. Es ist wieder an der Zeit im Park oder am See zu liegen, zu grillen und sich die Sonne auf den Wanst scheinen zu lassen.

Ein wenig Vorsicht ist allerdings geboten. Denn die Sonnenstrahlen haben nicht nur positive Seiten. Wer sich ihnen zu lange aussetzt, riskiert an Hautkrebs zu erkranken. Hautkrebs ist in Luxemburg auf dem Vormarch. Die Zahl der neu erkannten melanomen Hautkrebsfälle ist von 79 in 2013 auf 161 in 2023 gestiegen. Dabei ist Hautkrebs eine Krebsart, gegen die man sich ganz einfach schützen kann, wie Gesundheitsministerin Martine Deprez rezent in ihrer Antwort auf eine parlamentatische Anfrage schrieb.

Beim Schutz gegen Hautkriebs sprechen Experten von drei großen Pfeilern, wie Lex Schaul, Fachkraft für das öffentliche Gesundheitswesen, bei der Fondation Cancer, erklärt. Besonders in den ersten Sonnenwochen – wenn die Haut noch nicht an die Sonne gewöhnt ist – gelte es aufzupassen.

Der erste Pfeiler ist Sonnencreme. Schaul empfielt, mindestens den Sonnenschutzfaktor 50 zu benutzen. Unterschieden werden zwei Arten von Sonnencreme. Chemische Sonnencreme zieht in die Haut ein und schützt sie dadurch. Deshalb sei es wichtig einige Minuten zu warten und sie einziehen zu lassen, bevor man damit in die Sonne geht. Mineralische Sonnencreme bildet dagegen einen (manchmal sichtbaren) Film auf der Haut. Diese Creme sei auch besser für die Umwelt (z.B. für Badegewässer). Wichtig sei, so der Präventionsexperte, dass man sich rund alle zwei Stunden neu eincremt um richtig geschützt zu sein.

Wie gut der Eigenschutz einer Person ist, bestimmt der Hauttyp (der Phototyp). Während Menschen mit sehr heller Haut und Sommersprossen sich gerade einmal 5 bis 10 Minuten in der Sonne aufhalten sollten, liegt der Eigenschutz bei Personen mit einer sehr dunklen Haut zwischen 60 und 90 Minuten. Die Sonnencreme verstärkt diesen Schutz. Es gilt die Rechenformel: Eigenschutz x Sonnenschutzfaktor/2 = Zeit in der die Haut geschützt ist.

Der ABCDE-Test

Die Fondation Cancer empfiehlt Muttermale, die anders aussehen anhand des ABCDE-Testes zu untersuchen. Folgende Merkmale deuten darauf hin, dass etwas nicht in Ordnung ist:

  • Asymmetrie: ungleichmäßige Form, die Hälften sind nicht deckungsgleich
  • Begrenzung: verwaschene oder gezackte Ränder
  • Colour (Farbe): verschiedene Verfärbungen
  • Durchmesser: Durchmesser über 6 Millimeter
  • Entwicklung: Veränderungen des Flecks in Größe, Farbe oder Form

Für eine verlässliche Diagnose sollte man jedoch einen Dermatologen (Hautarzt) aufsuchen, empfiehlt Schaul. Schon alleine deshalb, weil man nicht alle Stellen am Körper selber untersuchen kann.

Sonnencreme alleine reicht aber nicht“, sagt Schaul. Ein zweiter Pfeiler ist deshalb Kleidung. Neben einer Bedeckung für den Körper sollte auch darauf geachtet werden, dass die Augen (durch eine Sonnenbrille) und der Kopf (z.B. durch einen Hut) geschützt sind. Dritter und letzter Pfeiler ist der Schatten, in dem man sich aufhalten soll. Vor allem zwischen Mittag und drei Uhr, wenn die Sonne am meisten knallt. “Auch wenn die Sonne nicht scheint, erreichen UV-Strahlen den Körper“, gibt Schaul noch zu bedenken.

Wer seine Sonnencreme zuhause vergessen hat, der konnte sich in den vergangen Jahren  an einer der Stationen bedienen der Fondation Cancer bedienen die an verschiedenen Orten in Luxemburg – zum Beispiel am Stausee – aufgestellt wurden. Diese Aktion wird es auch in diesem Jahr geben. “Aktuell gibt es 30 Stationen in 16 Gemeinden“, so Schaul. Die Gemeinden können die Spender bei beantragen und selbst entscheiden wo sie aufgestellt werden.

Geht es nach der Fondation Cancer, sind Solarien übrigens keine Alternative um sich zu bräunen. Schaul ist resolut: “Solarien sind absolut nicht zu empfehlen, weil sie ein erhöhtes Risiko darstellen!

 

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