Rund um das AKW Cattenom: Müssen Sie Ihre Jodtabletten erneuern?
Veröffentlicht
von
EddyThor
am 17/09/2024 um 12:09
Die französischen Behörden und der französische Stromversorger EDF, informieren seit dem 15. September, die Bevölkerung über die Verteilung von Jodtabletten in den Gegenden um Atomkraftwerke. Diese erste Kampagne richtet sich an Einwohner die in einem Umkreis von bis zu 10 km und den PPI-Zonen (Plan périmètre intervention) der Atomkraftwerke leben. Die angesprochenen Personen können die Tabletten, ohne Nachweis, in einer Apotheke abholen.
Was das Kernkraftwerk Cattenom betrifft, so können nur in Frankreich ansässige Personen diese Tabletten erhalten. Einwohner, die sich in Luxemburg in einer Entfernung von weniger als 10 km befinden, sind nicht von der Aktion betroffen.
Seit 2019 wurde dieser Perimeter auf 20 km, d. h. auf 112 Gemeinden, ausgeweitet. Die nächste Verteilungskampagne für Einwohner, die zwischen 10 und 20 km entfernt wohnen, wird 2026 stattfinden. Das Atomkraftwerk Cattenom steht rund 10km von Luxemburger Grenze und rund 13km von der deutschen Grenze entfernt. Zwischen Cattenom in Luxemburg-Stadt liegen nur rund 20km Luftlinie. Bis zur zweitgrößten Stadt Luxemburgs Esch-Alzette sind es 19km. Zwischen Cattenom und der deutschen Stadt Dillingen liegen rund 40km Luftlinie.
Sechs Dinge, die Sie tun sollten…
Bei einem Atomunfall könnte sich radioaktives Jod, wenn es eingeatmet oder geschluckt wird, in der Schilddrüse festsetzen und eine Gesundheitsgefahr darstellen. Diese Drüse ist bei Jugendlichen und schwangeren Frauen besonders empfindlich.
„Durch die Einnahme von Jodtabletten wird die Schilddrüse gesättigt, sodass sie das radioaktive Jod nicht mehr aufnehmen oder binden kann“, erklärt die französische Behörde für nukleare Sicherheit, ASN.
Die ASN möchte die Bevölkerung für die potenziellen Risiken der kerntechnischen Anlagen sensibilisieren, die „sicher, robust, kontrolliert und mit sehr hoher Strenge betrieben werden“, wie es in der Mitteilung der Präfektur Moselle heißt.
Wenn die Alarmsirenen (deren Signal am 1. Mittwoch jedes Monats getestet wird) und das FR Alert-System (Alarmierung per Benachrichtigung oder SMS auf Mobiltelefonen) ausgelöst werden, sollten Sie folgende sechs Punkte beachten:
- Sich schnell in einem festen Gebäude in Sicherheit bringen ;
- Über die Medien über die Situation auf dem Laufenden bleiben ;
- Kinder nicht von der Schule abholen ;
- Telefonate einschränken ;
- Jodtabletten einnehmen ;
- Sich auf eine Evakuierung vorbereiten.
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