MRT auch für Grenzgänger im Großherzogtum
Veröffentlicht
von
AymericHenniaux
am 09/11/2022 um 12:11
Mit nunmehr 11 in Betrieb befindlichen Magnetresonanztomographen haben die Krankenhäuser in Luxemburg fast 78.900 Untersuchungen im letzten Jahr durchgeführt – davon fast 10 % für nicht in Luxemburg ansässige Personen. So hat es das luxemburgische Gesundheitsministerium bekannt gegeben.
Noch nie standen in den luxemburgischen Krankenhäusern so viele MRT-Geräte zur Verfügung. Und noch nie wurden die Geräte so stark beansprucht. Während von 2017 bis 2021 die Anzahl der Geräte um 4 Einheiten stieg, betrug der Sprung bei der Inanspruchnahme im selben Zeitraum +58 %.
Zum Vergleich: in Deutschland werden pro Jahr etwa 9,5 Millionen MRT-Untersuchungen durchgeführt. Dabei entfallen auf den ambulanten Bereich cica 8 Millionen Untersuchungen, auf den stationären Bereich im Krankenhaus etwa 1,5 Millionen.
Was bedeutet MRT?
Die MRT (Magnetresonanztomographie), auch Kernspintomografie bezeichnet, ist eine medizinische Untersuchung, die im medizinischen Fachgebiet der Radiologie eingesetzt wird. Die Radiologie beschäftigt sich zwecks Durchführung von Diagnosen mit der Anwendung von elektromagnetischen Strahlen und mechanischen Wellen.
Zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden des Radiologen (Facharzt für Radiologie) zählen das Röntgen, die Ultraschalluntersuchung und eben die Kernspintomografie. Die MRT wiederum wird am häufigsten eingesetzt zur Untersuchung von Beschwerden an Kopf, Knie und Halswirbelsäule (HWS).
MRT Einsatzgebiete nach Körperregion
Deutschland ist meistens Weltmeister bei MRT Untersuchungen. Insgesamt werden jährlich circa 3,5 Millionen MRT Untersuchungen durchgeführt, was 145 Untersuchungen pro 1.000 (Quelle: statista 2019) Einwohnern entspricht. Damit liegt Deutschland vor den USA, Belgien und Frankreich auf Platz eins im internationalen Vergleich. Sowohl Patienten als auch Ärzte halten die MRT Untersuchung für sehr wichtig. Bei den Patienten sind es sogar 90 %, welche die Untersuchung als äußerst wichtig betrachten.
Betrachtet man die Häufigkeit von MRT- und CT-Untersuchungen in Deutschland, so liegt die Untersuchung des Kopfes klar an der Spitze der Liste (Quelle: Barmer GEK Arztreport). Es folgen die Untersuchungen von Wirbelsäule und Extremitäten (Knie, Bein, Handgelenk).
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Was muss man vor der MRT Untersuchung beachten?
Das MRT-Gerät arbeitet mit starken Magnetfeldern. Daher sind vor der MRT Untersuchung zu beachten und dem behandelnden Arzt darauf hinzuweisen: ob medizinische Implantate und Metalle im oder am Körper vorhanden sind.
Menschen mit medizinischen Implantaten wie Herzschrittmachern, Insulinpumpen, Gefäßstents, Gelenkersatz und weiteren können nicht immer ohne Weiters eine MRT durchführen. Hier ist unbedingt vorab Hersteller und Material der Implantate abzuklären und dem behandelnden Arzt mitzuteilen. Dann kann im Vorfeld abgeklärt werden, ob eine Kernspintomographie in Frage kommt und falls ja in welcher Form.
Metallische Gegenstände dürfen während der Untersuchung nicht mit sich getragen werden. Hierzu zählen Mobiltelefon, Geldbeutel mit Münzen, Schlüssel, Gürtelschnallen aber auch Dinge, an die man vielleicht nicht denken würde, wie Haarnadeln oder BH-Verschlüsse. Auch Piercings sollten entfernt werden. Metalle in den Zähnen sind hingegen in der Regel unproblematisch.
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MRT im Großherzogtum
Die technischen Verbesserungen, die in den vier Krankenhauszentren vorgenommen wurden, kommen in erster Linie den luxemburgischen Patienten zugute. So müssen immer weniger von ihnen für eine MRT-Untersuchung ins Ausland reisen (2,2 % im Jahr 2021).
Aber auch Gebietsfremde, die bei der nationalen Gesundheitskasse versichert sind, kommen immer häufiger in den Genuss von diesem wichtigen Verfahren. Diese Grenzgänger machten im vergangenen Jahr fast 10 % der durchgeführten Analysen aus.
Logischerweise waren es, wie bei der Verteilung der Grenzgänger nach Nationalität, die aus Frankreich stammenden Versicherten, die am häufigsten (65 % der Ausländer) vor das Röntgengerät traten.
Insgesamt werden die Teams des CHEM in Esch-sur-Alzette, des Centre hospitalier du Nord in Ettelbrück, der Robert-Schumam-Krankenhäuser oder des CHL in Luxemburg-Stadt 7.618 ausländische Versicherte vor ihren MRT-Geräten empfangen haben.
Angesichts der demografischen Entwicklung im Großherzogtum und der steigenden Zahl von Grenzgängern wird das Land in Zukunft noch mehr MRT-Geräte benötigen. Das Gesundheitsministerium warnte Anfang des Jahres davor, dass die MRTs nicht von Privatpraxen betrieben werden dürften.
Wer hier diese Art von Geräten nutzen will, muss sich zwingend mit einem der vier öffentlichen Krankenhauszentren in Luxemburg zusammenschließen.
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