Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Luxemburg. Früherkennung ist wichtig, um die  Krankheit optimal behandeln zu können. Die Krebsart entwickelt sich langsam und führt oft nicht zu Schmerzen oder Verdauungsstörungen. Darum organisiert das Gesundheitsamt in Luxemburg großangelegte Screening-Aktionen, durch die sich Anzeichen auf den Krebs im Darm einfach erkennen lassen.

Der Test ist ganz einfach. Untersucht wird, ob sich im Stuhl der Patienten Blut befindet. Personen, die an dem Screening teilnehmen wollen, erhalten ein Test-Kit, mit dem sie zu Hause eine Stuhlprobe nehmen können. Diese wird dann in ein Labor der Bionext-Gruppe geschickt und dort untersucht. Dem Gesundheitsministerium zufolge sind diese Tests sehr empfindlich und können selbst kleine Mengen an Blut entdecken. Die Behörde unterstreicht aber, dass nur eine Koloskopie ein wirklich sicheres Resultat liefern kann.

So sollen sich Personen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren testen lassen.  Bei der Luxemburger Krankenkasse, die das Projekt unterstützt, sind mehr als 345.000 Personen in dieser Alterskategorie eingeschrieben. Davon wohnen etwa  128.000 nicht in Luxemburg. Sie alle sind berechtigt, den Test zu machen.

Apotheken machen mit

Personen, die in diese Alterskategorie fallen, erhalten eine Einladung, mit der sie das Test-Kit bestellen können. Einheimische in Luxemburg erhalten eine solche Einladung alle zwei Jahre. Personen, die in der Vergangenheit bereits an dem Programm teilgenommen haben, erhalten ihr Kit automatisch nach Hause geschickt. Im letzten Jahr wurden so laut dem Ministerium 17.510 der Tests verschickt.

Wer berechtigt ist, kann jetzt die Screening-Kits auch in einer der rund 100 Apotheken des Landes und in den Probenentnahmezentren des Labors Bionext (seit dem 1. September) gegen Vorlage einer Einladung abholen. Die Kits sind bereits auf 🇩🇪 Deutsch und 🇫🇷 Französisch und ab dem 10. September auch auf 🇱🇺 Luxemburgisch und 🇵🇹 Portugiesisch verfügbar.

 

Das Luxemburger Früherkennungsprogramm besteht seit etwas mehr als drei Jahren. Seitdem wurden rund 200.000 Einladungen verschickt. Die Teilnahme ist zwar stetig angestiegen, fällt aber mit 30 % der eingeladenen Patienten immer noch gering aus – Tendenz steigend.

Um Dopplungen mit ähnlichen Programmen zu vermeiden – in Frankreich etwa werden auch solche Test-Kits verteilt – verschickt das Gesundheitsamt seine Einladungen nicht automatisch an Grenzgänger. Das Amt wirbt aber dafür, dass Grenzgänger, die bei der CNS versichert sind, sich auch untersuchen lassen  – sie können sich proaktiv beim Gesundheitsamt melden, um ein Test-Kit zu bestellen. Wenn möglich, soll man in dem Land teilnehmen, in dem man ärztlich versorgt wird, so das Gesundheitsamt.

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