Laut einer Studie der National Library of Medicine ist es so, als hätte man nie geraucht, wenn man vor dem Alter von 40 Jahren mit dem Rauchen aufhört. Es wäre also nie zu spät, aufzuhören? Das ist jedenfalls das Ziel der luxemburgischen Regierung: Die Zahl der Raucher im Großherzogtum soll gesenkt werden.

Denn auf 🇱🇺Luxemburg ist ein Viertel der Bevölkerung Raucher (28%), laut einer Umfrage, die 2022 vom Institut luxembourgeois de sondages et d’études d’opinion im Auftrag der Krebsstiftung durchgeführt wurde. Einer von fünf Bewohnern gibt sogar an, täglich zu rauchen. Noch beunruhigender ist, dass ein Drittel der 16- bis 24-Jährigen bereits an Zigaretten gewöhnt ist. Um also gegen dieses Rauchen vorzugehen, hat die Krebsstiftung im Jahr 2023 die Kampagne Generation ohne Tabak ins Leben gerufen.

Mit sechs Maßnahmen soll der Tabakkonsum im Land deutlich gesenkt werden, insbesondere durch Preiserhöhungen, Werbeverbote und die Bekämpfung des Passivrauchens. Vier Städte haben sich bereits der Generation Tabakfrei angeschlossen: Sanem, Mamer, Schifflange und seit kurzem auch Esch-sur-Alzette.

Gemeinden, die sich für eine rauchfreie Generation einsetzen, erhalten ein Label, das als Marker für verschiedene Stufen von Maßnahmen dient. Die Hauptaufgabe dieser Regeln ist die Bekämpfung des Passivrauchens, da 13% der Befragten glauben, dass sie dem Passivrauchen ausgesetzt sind :

  • 🥉Bronze : “Zum Beispiel den Aschenbecher vor dem Eingang des Rathauses entfernen, weil jeder dort vorbeigeht und somit den Rauch durchquert“, erläutert Lex Schaul, Fachmann für öffentliche Gesundheit bei der Krebsstiftung.
  • 🥈Silber : “Die Gemeinde muss bei Veranstaltungen, die sie organisiert, Raucherzonen einrichten. Das betrifft auch strengere Maßnahmen, wie das Rauchverbot für Zuschauer in der Nähe von Stadien, das bereits im luxemburgischen Gesetz steht. Wir wollen die Opfer des Passivrauchens schützen.
  • 🥇Oder : “Das Rauchverbot an Bushaltestellen umsetzen, wo die Menschen auch hier unfreiwillig enorm dem Rauchen ausgesetzt sind.

Um die Jugend weiterhin für die Gefahren des Rauchens zu sensibilisieren, wird auch ein pädagogisches Hilfsmittel in die Klassenzimmer der Gymnasien Einzug halten. Im Jahr 2024 soll nämlich ein “Tabakkoffer” getestet werden. “Die Idee ist einfach: Ein Koffer mit Methoden und Werkzeugen wird vom Lehrer während des Unterrichts eingesetzt.” Langfristig soll bis 2040 eine Raucherquote von 5% erreicht werden.

In der Großregion sind bereits ähnliche Einrichtungen entstanden. Seit 2020 ist 🇫🇷Thionville, wo eine Schachtel Zigaretten mehr als doppelt so teuer ist wie in Luxemburg, eine rauchfreie Stadt. Die Stadtverwaltung hat rauchfreie Zonen eingerichtet, hauptsächlich in Parks und in der Nähe von Schulen. Die zweitgrößte Stadt im Département Moselle wurde 2021 von 🇫🇷Nancy nachgeahmt, die ebenfalls Pilotstadt dieses Projekts ist. Dort übermittelt die Stadtverwaltung jeden Monat ihre Tabakinfo des Monats, um ihre Einwohner zu sensibilisieren.

Ein weiteres Beispiel aus Lothringen : Nahe der deutschen Grenze verfügt 🇫🇷Sarreguemines über das Label Espaces sans tabac der Krebsliga und verbietet den Konsum von Zigaretten in mehreren Einrichtungen.

🇩🇪Deutschland strebt wie Luxemburg an, bis 2040 eine Raucherquote von 5 % zu erreichen. Das Rauchen nimmt dort jedoch zu, insbesondere bei den Jüngsten, wo sich die Raucherquote bei den 14- bis 17-Jährigen verdoppelt hat (von 8% im Jahr 2021 auf 15% im Jahr 2022). Das Land ist eines der wenigen in Europa, das noch auf Außenplakaten für Zigaretten wirbt. Berlin erwog jedoch im letzten Sommer, das Rauchen am Steuer in Anwesenheit eines Kindes zu verbieten.

Unter 🇧🇪Belgier hat die Regierung die Tabaksteuer zum 1. Januar 2024 um 25% erhöht. 2022 wurden die Nichtraucherzonen auch auf Vergnügungsparks, Tierparks, Kinderbauernhöfe und Spielplätze ausgeweitet. Und ab 2025 wird im ganzen Land ein 10-Meter-Radius vor den Eingängen von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen sowie öffentlichen Bibliotheken das Rauchen verbieten.

Speziell in Wallonien hat der Plan wallon sans tabac im Jahr 2022 die Kampagne Ensemble vers un nouveau souffle ins Leben gerufen, um Aktionen gegen das Rauchen durchzuführen.


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