Luxemburg ist misstrauisch gegenüber Mücken, Nutrias, Waschbären und Schildkröten
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 11/06/2024 um 12:06
So wie Interpol eine Liste der gefürchteten Gangster und Mörder hat, führt jedes Land eine Liste der schädlichen natürlichen Arten. In Luxemburg werden diese auf der Website neobiota.lu detailliert aufgelistet, und der Umweltminister erinnerte in einer parlamentarischen Anfrage daran, dass es im Großherzogtum drei Pflanzen gibt, deren Vorhandensein die menschliche Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen kann, aber auch vier Tiere, deren Vorhandensein den Gesundheitsbehörden Sorgen bereitet.
Gefahren”, deren Größe zwischen einem halben Zentimeter und einem Meter variieren kann. Die „Gefahren“ sind sowohl bei Insekten als auch bei Wirbeltieren und Nagetieren zu finden. Hier sind die Details, die Serge Wilmes enthüllt hat:
1/ Der Waschbär 🐾
Seit etwa 15 Jahren vermehrt sich dieser weiß-grau-schwarze Fellball in unseren Klimazonen immer weiter. Doch auch wenn seine Schnauze Sympathien weckt, kann sich das Tier für Menschen ebenso wie für Haustiere als gefährlich erweisen. Sie können sowohl die Staupe als auch die Tollwut übertragen.
Insbesondere Säugetiere können über ihre Exkremente auch bestimmte Bakterien und Parasiten verbreiten, deren Kontakt oder sogar das Einatmen Beschwerden verursachen kann. Meist handelt es sich dabei um Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen oder Kopfschmerzen. Diese Krankheiten (Leptospirose, Salmonellen und Shigellose) können übrigens auch von einem zahmen Waschbären übertragen werden.
2/ Die Florida-Schildkröte 🐢
Verfluchte „gelbbäuchige Schildkröte“! Nicht nur, dass sie mit rasender Geschwindigkeit die luxemburgischen Flüsse erobert (und das auf Kosten der einheimischen Art), das allesfressende Reptil ist auch als Quelle für menschliche Infektionen bekannt. Aus diesem doppelten Grund ist die Einfuhr und der Handel mit der Florida-Schildkröte seit mehreren Jahren verboten.
Unter seinem Panzer kann das Tier insbesondere verschiedene Salmonellen in sich tragen. Eine Übertragung, insbesondere auf kleine Kinder, kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Es wird daher empfohlen, Schildkröten nicht mit bloßen Händen zu fangen.
3/ Die Tigermücke 🦟
Gelbfieber, Dengue–Fieber, Zika oder Chikungunya: kleines Insekt, große Gefahr. Es bedurfte nur einiger warmer Sommer, damit die aus den Regenwäldern Südostasiens stammende Mücke in Europa Bedingungen vorfindet, unter denen sie sich ansiedeln, vermehren und … stechen kann! In ihrem schwarz-weiß gestreiften Outfit agiert das Insekt tagsüber und lautlos.
In Wirklichkeit infiziert sich das Tier mit einem Virus, wenn es eine kranke Person sticht. Dieses Virus kann es dann durch den Stich eines anderen Menschen übertragen. Die Symptome einer Ansteckung (insbesondere mit dem Zyka-Virus) sind ein Hautausschlag mit oder ohne Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen und sogar eine Augenkrankheit.
4/ Die Nutria 🦫
In der Familie der Nagetiere hat auch die Nutria viele Kritiker. Zum einen, weil er die Ufer der Gewässer, die er als Lebensraum wählt, beschädigt, zum anderen aber auch, weil das Tier in der Lage ist, verschiedene Krankheiten sowohl auf Menschen als auch auf Nutztiere zu übertragen.
In unserem Fall kann es sich dabei um Leptospirose, Toxoplasmose oder alveoläre Echinokokkose handeln. Das Ergebnis: Fälle von Nierenversagen, Auftreten von Lymphknoten (am Hals oder an der Schädelbasis), anhaltende Müdigkeit oder sogar Zerstörung der Leber… Auch hier bleibt die beste Vorbeugung, sich von dem Tier fernzuhalten, jeglichen Kontakt zu vermeiden und seine Lebensumgebung nicht zu manipulieren.
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