34% Beteiligung ist immerhin etwas. Doch für die Gesundheitsministerin kommt es nicht in Frage, sich mit diesem Ergebnis für die jährlichen Kampagnen zur Früherkennung von Darmkrebs, die in Luxemburg gestartet wurden, zufrieden zu geben. Und Martine Deprez Entschlossenheit besteht aus zwei Zahlen: Genau dieser Krebs stellt die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache im Großherzogtum dar, aber wenn die Krankheit früh erkannt wird, kann sie in 9 von 10 Fällen geheilt werden!

Jedes Jahr gibt das Land fast eine halbe Million Euro aus, um Versicherte zwischen 55 und 74 Jahren, Einwohner und Grenzgänger, alle zwei Jahre zu einer kostenlosen Krebs vorsorgeuntersuchung einzuladen.

Diese Untersuchung kann entweder in Form eines Tests auf Blut im Stuhl (der zu Hause durchgeführt werden kann) oder einer Darmspiegelung (Koloskopie) erfolgen. Doch von den rund 70.000 Einladungen, die ausgesprochen wurden, bleiben noch zu viele unbeantwortet.

Das Ministerium hat daher beschlossen, nicht nur die Sensibilisierungsmaßnahmen (sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch bei Allgemeinmedizinern) fortzusetzen, sondern vor allem den Zugang zu den Tests noch weiter zu erleichtern.

Gesehen, behandelt

So hat Ministerin Martine Deprez angekündigt, dass ab September dieses Jahres die Probenahme-Sets direkt bei den luxemburgischen Apotheken abgeholt werden können. Die rund 100 Apotheken des Landes werden mit den Paketen ausgestattet, die an die Senioren ausgegeben werden, die zu diesem Gesundheitscheck eingeladen werden.

Seit 2020 hat die Aktion immerhin mehr als 500 “Hochrisiko”-Polypen aufgespürt und sogar 91 Darmkrebserkrankungen diagnostiziert. Symptome oder Krankheiten, die sonst nicht bemerkt worden wären und daher später behandelt worden wären…

In den letzten Wochen war anlässlich des Blauen März (der eben der Prävention von Darmkrebs gewidmet ist) daran erinnert worden, dass sich dieser Krebs ” ziemlich langsam, oft ohne Schmerzen oder Verdauungszeichen und aus Läsionen namens Polypen, die im Darm bluten können, entwickelt”.

Da die Blutung aus einem Polypen oder Krebs für das bloße Auge unsichtbar ist, kann sie zunächst nur durch einen Test festgestellt werden, nachdem die Probe an ein Analyselabor geschickt wurde.

Männer sind von dieser Krankheit etwas häufiger betroffen als Frauen.


 

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