Mit dem Fahrplanwechsel vom 11. Dezember 2006, wurde bei den CFL ein neues Betriebssystem zur Ausstellung und zum Verkauf von internationalen Fahrkarten eingeführt.
Anfänglich war vorgesehen, das Ausstellen dieser Fahrkarten auf den Bahnhof Luxemburg zu beschränken.
Auf Grund von stichhaltigen Argumenten, welche wir sowohl im gemischten Betriebsrat als auch im CFL-Verwaltungsrat vorbrachten, wurde das System auf die Bahnhöfe Esch/Alzette, Ettelbrück und Wasserbillig ausgedehnt. Da bei den CFL oft am falschen Ende gespart wird, hatte man dem Personal in den übrigen Fahrkartenschaltern untersagen wollen, weiterhin internationale Fahrkarten auszustellen. Einen derartigen Abbau des Kundendienstes und die daraus resultierende Gefahr für die Arbeitsplätze wollten und konnten wir nicht hinnehmen. Schließlich wurde auch dieser Beschluss, nach einer Reihe von Interventionen, wieder zurückgenommen.

In einer Antwort des Transportministers auf eine diesbezügliche parlamentarische Anfrage des Kollegen Roland Schreiner, bestätigt dieser den oben beschriebenen Vorgang. Das, was uns an dieser Antwort unbegreiflich scheint, ist der Verweis auf die kommerzielle Autonomie der CFL-Gesellschaft hinsichtlich des Kundendienstes im internationalen Eisenbahnverkehr. Wir sind bis jetzt davon ausgegangen, dass, wenn die Regierung sich für gute internationale Zugverbindungen einsetzt und diese finanziell fördert, ihr an einem einwandfreien Kundendienst gelegen sein müsste. Die ursprüngliche CFL-Entscheidung berührte außerdem den grenzüberschreitenden Transport, welcher Bestandteil des Kontraktes über den öffentlichen Transport ist. Allen Beteiligten sollte daran gelegen sein, auch im Hinblick auf die Liberalisierung des internationalen Eisenbahn-Personentransportes, den grenzüberschreitenden Pendlerverkehr so attraktiv wie möglich zu gestalten. In Bezug auf die Entscheidung des europäischen Parlamentes vom vergangenen 18. Januar, den internationalen Eisenbahnpersonentransport ab 2010 zu liberalisieren, konnten wir als Gewerkschaft einige Punkterfolge verbuchen. So wird Luxemburg, dank des Einwirkens unseres Transportministers, eine Schonfrist bis 2012 gewährt.”

Nico Wennmacher: Solidarität ist und bleibt unverzichtbar!
Leitartikel, Le Signal 9.2.2007