Ernährungsindustrie kritisiert neues Lebensmittel-Verbraucherportal
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 20/07/2011 um 00:07
Auf dem Portal lebensmittelklarheit.de können Verbraucher ab Mittwoch Produkte angeben, durch deren Aufmachung sie sich getäuscht fühlen. Verbraucherschützer sollen die gemeldeten Fälle bewerten und die Hersteller um eine Stellungnahme bitten, die dann ebenfalls im Internet veröffentlicht werden soll. “Das ist ein Pranger, um Ware zur Schau zu stellen, die rechtlich in Ordnung ist”, klagte BVE-Hauptgeschäftsführer Horst. Er warnte, die Internetseite könne “massive Folgen für die Vermarktung von Produkten und für Firmen haben, bis hin zum Existenzrisiko”. Der Verbandschef wollte deshalb gerichtliche Klagen von Unternehmen nicht ausschließen.
Auch aus der FDP wurde Kritik an dem Vorhaben laut: Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) “transportiert mit dem Portal die Ängste der Verbraucher vor Lebensmitteln”, sagte FDP-Agrarexperte Michael Goldmann der “NOZ”. Das Nennen von Produkten halte er für “höchst riskant”. Es sei nicht Sache von Verbraucherschützern, sondern “gesetzgeberischer Auftrag”, gegen verwirrende Auszeichnungen bei Lebensmitteln vorzugehen. Goldmann kritisierte, das Vorgehen Aigners sei “einer ihrer typischen Alleingänge”.
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