Die Fettleibigkeit nimmt in Luxemburg zu
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 04/12/2024 um 06:12
Luxemburg beschäftigt sich regelmäßig mit der Frage nach dem Durchschnittsgewicht der Bevölkerung. Wie viele westliche Länder wird auch das Großherzogtum immer dicker. Derzeit sind schätzungsweise 17 % der Bevölkerung von Fettleibigkeit betroffen. Männer sind mit 40% deutlich häufiger von Übergewicht betroffen als die Frauen mit 24%.
Seit Jahren sind sich die Behörden dieser Entwicklung bewusst und verbreiten Gesundheitswarnungen und Initiativen wie das Programm Gesond iessen, méi bewegen, aber es scheint keine Besserung in Sicht zu sein. Inzwischen ist jedes fünfte Kind übergewichtig oder sogar fettleibig.
Die luxemburgische Gesundheitsministerin hat nun eine Bestandsaufnahme der Situation vorgenommen. Und Martine Deprez stellte erneut fest, dass diese Fettleibigkeitsrate unter den 11- bis 18-Jährigen rasant ansteigt: Von 14% dieser Altersgruppe, die im Jahr 2006 betroffen waren, ist man nun bei 21% angelangt.
Bildung, Wohlbefinden und Co
Psychologischer Stress bei manchen Teenagern, Bewegungsmangel bei anderen, schlechte Ernährung bei vielen: Die Ursachen sind vielfältig. Bei genauerer Analyse der nationalen Daten stellt Martine Delprez jedoch fest, dass die Zunahme der Kilos je nach Bildungsniveau der Familie oder des Einzelnen stark variiert. Je niedriger das Bildungsniveau, desto höher ist der Anteil der Fettleibigen.
Die gleiche Feststellung ist auch für das Niveau des wahrgenommenen Wohlbefindens zu treffen. Je niedriger dieser Faktor von einem Jugendlichen eingeschätzt wird, desto höher ist das „Risiko“, dass er übergewichtig und fettleibig wird.
Für Ministerin Deprez ist es vor allem wichtig, dass Luxemburg nicht in eine „Fettophobie“ verfällt. Es ist wichtig, dass sich jeder bewusst wird, dass eine Gewichtszunahme sowohl mit Verhaltensproblemen, psychologischen Schmerzen als auch mit Gesundheitsproblemen einhergehen kann.
Im Übrigen prüft das Land die Möglichkeit, Fettleibigkeit als chronische Krankheit anzuerkennen. „Das kann der erste Schritt zu einer besseren Versorgung und weniger Stigmatisierung sein“, sagt Martine Deprez. Und die Gesundheitsbehörden nehmen das Problem deshalb so ernst, weil es viele öffentliche Ausgaben verursacht, wenn es nicht ausreichend berücksichtigt wird.
Es ist bekannt, dass Übergewicht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung bestimmter Krankheiten wie Bluthochdruck, Schlaganfall, Krebs, Diabetes Typ 2 oder Schlafapnoe mit sich bringt. All dies sind Störungen, die eine kostspielige Behandlung erfordern.
- Zu lesen> Männer, denkt an eure Prostata!
Um einen Kommentar zu hinterlassen loggen Sie sich bitte ein oder registrieren Sie sich.