Die Ewigkeits-Chemikalien aus dem Wasserhahn
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 25/01/2025 um 11:01
Trifluoressigsäure oder TFA. Diese drei Buchstaben beschäftigen zunehmend Wissenschaftler und Gemeinden, die für die Verteilung von Trinkwasser an ihre Mitbürger zuständig sind. Es handelt sich dabei nämlich um einen (als „ewig“ bezeichneten) Schadstoff, der Auswirkungen auf die Gesundheit der Verbraucher haben soll. Die eingenommene (geruchs- und farblose) Substanz soll sich auf die Fruchtbarkeit auswirken und sogar die Entwicklung bestimmter Krebsarten beschleunigen.
In Frankreich haben zwei Studien, die in den letzten Tagen veröffentlicht wurden, darauf hingewiesen, dass dieses Molekül immer weiter in Leitungswasser verbreitet wird. Nicht nur hier und da, sondern 🔬überall im Land.
- Zu Lesen> Dicke Luft in Luxemburg
So hat das Labor Eurofins in 61 Gemeinden des Hexagons, darunter auch Marange-Silvange (6.500 Einwohner) in der Nähe von Metz, eine hohe Menge an TFA festgestellt. Andere Proben, die auf Antrag der Verbände UFC-Que Choisir und Générations futures analysiert wurden, warnten vor einem übermäßigen Vorkommen in 24 weiteren Städten oder Dörfern bei 30 Proben…
Eine Kommission eingesetzt
Paris, Nantes, La Rochelle, Poitiers, Orléans, Lille (um nur die größten betroffenen Städte zu nennen), dieser chemische „Rückstand“, der mit dem Einsatz bestimmter Pestizide und Industrieabwässer zusammenhängt, ist hier überall zu finden. Und zwar auch über die von vielen Experten „empfohlene“ Höchstkonzentration von 100 ng pro Liter hinaus. Marange liegt beispielsweise bei über 3.500 ng/l, während Moussac, eine Gemeinde im Departement Gard 🇫🇷13.000 ng/l erreicht. Nationaler Rekord!
Seit September 2020 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit die zulässige Tagesdosis für die wichtigsten Perfluorverbindungen (einschließlich TFA) auf 0,63 ng/kg festgelegt. Ein Wert, der noch 2009 bei 270 ng/kg lag, was ein Zeichen dafür ist, dass die Besorgnis wächst, wenn keine wirksame Gesundheitslösung gefunden wird. TFA gehört jedoch immer noch nicht zu den 20 „Ewigkeitschemikalien“, die gemäß den europäischen Normen zwingend überwacht werden müssen.
Tatsächlich zeigt sich, dass die meist verwendeten Techniken zur Dekontaminierung und Wasseraufbereitung sich gegenüber diesem Risiko noch als machtlos erweisen. Aktivkohle oder Membranfiltration lassen dieses Molekül und andere ewige Schadstoffe noch zu oft durch.
Das Problem betrifft jedoch nicht nur Frankreich. In der Großregion bleibt keines der vier Länder vom Anstieg dieser Konzentrationen im Wasser, das an die Verbraucher verteilt wird, verschont. So hatten in Luxemburg Proben, die vom Mouvement Écologique an Wissenschaftler weitergeleitet wurden, „sehr hohe TFA-Werte“ für das getestete Wasser (Grund- oder Oberflächenwasser) ans Licht 🇱🇺 gebracht… Ganz zu schweigen von anderen schädlichen Molekülen.
Seit Oktober 2023 gibt es eine interministerielle Kommission (Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft), die sich mit der Situation im Großherzogtum befassen und Maßnahmen vorschlagen soll. Hat sie in diesen Punkten Fortschritte gemacht? Eine parlamentarische Anfrage der ehemaligen Umweltministerin zu diesem Thema ist seit einem Monat unbeantwortet geblieben.
Ungeheuerlicher Haushalt
In Wallonien hatten Probenahmen TFA in 🇧🇪598 von 642 Wasserversorgungsgebieten ergeben. In einigen Gebieten der Region lagen die Konzentrationen über 2.200 ng/l.
Auch hier versicherten die Behörden, dass sie auf die Kontaminationsquellen achten würden, um die Qualität des Leitungswassers zu gewährleisten.
🇩🇪 Auf deutscher Seite, insbesondere in den Regionen Baden-Württemberg und Rheinland/Westfalen, haben Studien ebenfalls eine deutliche TFA-Verunreinigung gezeigt. Zwar immer noch unterhalb der von der Bundesregierung festgelegten Gesundheitsanforderungen, aber dennoch Anlass zur Sorge bei vielen Bewohnern, Abgeordneten und Verbänden.
Eine Studie schätzte, dass Europa zwei Jahrzehnte lang 🇪🇺100 Milliarden Euro pro Jahr aufbringen müsste, um die ewigen Schadstoffe in seinem Untergrund endlich loszuwerden.
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