Luxemburg verdient (viel) Geld mit Tabak: rund 1,4 Milliarden Euro/Jahr. Aber Zigaretten und andere Nikotinprodukte kommen das Land auch teuer zu stehen. In Bezug auf die öffentliche Gesundheit und die Sterblichkeitsrate. Mit einer Raucherquote in der Bevölkerung von fast 27% bleibt jedoch noch viel zu tun, um die für 2040 erwartete „rauchfreie Generation“ zu erreichen.

Neben Kampagnen, die Privatpersonen dazu bringen sollen, weniger oder gar nicht mehr zu rauchen oder zu dampfen, setzt das Land weiterhin auf eine besondere Unterstützung für diejenigen, die ihren Tabakkonsum einstellen möchten. So nehmen jedes Jahr etwa 150 Versicherte (Grenzgänger und Einheimische) an dem vom Gesundheitsministerium eingerichteten Programm zur Unterstützung der Raucherentwöhnung teil.

Und, was die erste Genugtuung ist, die Nachverfolgung des Programms erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Im Jahr 2023 meldeten sich 203 Erwachsene für das Programm an. Sie konnten eine „Kur“ absolvieren, die aus regelmäßigen Besuchen bei einem Arzt ihrer Wahl bestand, der bei Bedarf auch Medikamente zur Entwöhnung verschrieb. Das Ganze war auf acht Monate angelegt.

20% Erfolgsquote

Das Programm ist auch deshalb so interessant, weil die Konsultationen vollständig von der Nationalen Gesundheitskasse (CNS) erstattet werden. Wenn der Patient das Programm durchläuft, erhält er außerdem 50 % der Kosten für die verschriebenen Produkte erstattet. Und das bis zu einer Höhe von 100 Euro.

Auf die Frage nach dem Entwöhnungsprogramm nannte die Gesundheitsministerin 83% der Raucher, die das Programm über den gesamten Zeitraum durchführten. Die Ausstiegsrate aus dem Tabakkonsum liege sogar bei fast 20 %.

Martine Deprez relativiert diese „Punktzahl“. Zwar mag die Erkenntnis, dass einer von fünf Rauchern, die sich freiwillig entwöhnen wollen, seine Sucht aufgibt, ein schwaches Ergebnis sein, doch die Erfolgszahlen für nicht begleitete Personen sind viel niedriger. Außerhalb des Programms liegt die Abbrecherquote bei 2/3%

Die luxemburgische Regierung setzt darauf, dass die Zahl der Raucher (Männer und Frauen in der Bevölkerung sind gleichermaßen betroffen) durch diese Maßnahme sinkt, weiß aber auch, dass der Preisfaktor ebenfalls als mögliche Abschreckung wirkt. Dies ist zum Teil der Grund für die für den 1. Januar 2025 angekündigte Preiserhöhung: durchschnittlich +30 Cent/Packung.

Zum gleichen Zeitpunkt wird auch eine höhere Besteuerung von elektronischen Zigaretten und Nikotinbeuteln (Pouches) erwogen. Diese Produkte sind bei Jugendlichen besonders beliebt. Vor allem die Vorliebe für das Dampfen ist bei Jugendlichen sprunghaft angestiegen. Im Jahr 2022 gaben 21% der luxemburgischen Minderjährigen an, auf diese Weise zu rauchen, während ihr Anteil laut den neuesten Daten von 2023 auf 36% gestiegen ist.


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