Sie sind hier. Wo, darüber schweigt Serge Wilmes. Sind sie selten, zahlreich, invasiv? Auch dazu verliert der luxemburgische Minister für Biodiversität kein Wort. Aber in einem Punkt ist er sich sicher: Im Großherzogtum wurdenkürzlich (2024)Bettwanzen festgestellt… Eine Premiere nach Jahren, ja sogar Jahrzehnten der Abwesenheit dieser Insekten, die vor allem durch den Einsatz von DDT vertrieben worden waren.

Der Verantwortliche hat diese Information nicht von seiner Behörde erhalten. Sondern vom Nationalmuseum für Naturgeschichte, das über die Rückkehr des „Tieres“ informiert wurde. Ein kleines Tier (5 bis 8 mm), das nichts lieber tut, als nachts auf der Suche nach seiner Lieblingsspeise herumzulaufen: Blut. Sowohl das von Menschen als auch das von Tieren, was bei den einen wie bei den anderen Juckreiz verursacht.

In einer parlamentarischen Antwort erinnert der Minister daran, dass es schwierig ist, das Ausmaß dieses Wiederauftretens zu „messen“. In der Tat gibt es keinen Text, der Unterkunftsanbieter oder Privatpersonen dazu verpflichtet, das Vorhandensein von Bettwanzen zu melden. Es ist daher schwierig, das Ausmaß der aktuellen Verbreitung zu bestimmen.

Echte Invasion oder falsches Gerücht

Ansonsten erinnert der Minister daran, dass es durchaus Behandlungsmöglichkeiten gibt, um eine Ausbreitung zu verhindern. Es gibt zertifizierte Insektizide für Profis, Klebefallen und Repellentien für Privatpersonen. Dabei ist darauf zu achten, dass die verwendeten Produkte für den Markt zugelassen sind. Dies ist im Großherzogtum offensichtlich selten der Fall.

Serge Wilmes „beruhigt“ jedoch, dass alle Krankenhäuser im Land versichert haben, dass sie bislang nichts gefunden haben. Und alle verfügten über „Verfahren zur Verhinderung des Phänomens“.

Bei der Behandlung von Bettwanzen ist Vorsicht geboten, da es bereits verboten wurde, das berüchtigte DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) gegen Bettwanzen einzusetzen. Das Insektizid hatte sich in der Nachkriegszeit zwar als wirksames Mittel zur Ausrottung der Biester erwiesen, doch sein Einsatz schadete auch der menschlichen Gesundheit. Daher wurde es verboten.

Seit der Nachkriegszeit schien Europa von dieser lästigen Präsenz verschont zu bleiben, doch seit einigen Jahren sind die Wanzen auf dem Kontinent wieder in aller Munde. Im Sommer 2023 war in Frankreich und Belgien sogar eine gewisse Paranoia ausgebrochen: Überall wurden Ausbrüche entdeckt (oder befürchtet). Und von lokalen Beispielen bis hin zu Erfindungen in sozialen Netzwerken hatte das Phänomen eine Medienpräsenz erreicht, die so groß war, wie die Insekten klein waren…

Übrigens hatte ein französischer Minister sogar von „mit dem Kreml verbundenen Konten“ gesprochen, um die plötzliche Psychose anzuprangern, die das Land in dem Maße zu ergreifen schien, wie überall im Land Wanzen gemeldet wurden, ohne den genauen Wahrheitsgehalt der Fakten allzu sehr zu überprüfen… Ein Jahr vor den Olympischen Spielen hatte die Destabilisierungsaktion nur wenige Monate gedauert. Und 2024 verschwanden die stechenden und saugenden Insekten aus den Schlagzeilen. Zumindest bis jetzt…