In Luxemburg steigen keine dicken Rauchschwaden mehr aus den Schornsteinen der Fabriken. Dennoch ist die Luft nicht immer rein, wie ein neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur nahelegt.

Dem Bericht zufolge sind rund 170 Todesfälle pro Jahr im Großherzogtum (Stand 2022) auf Luftverschmutzung zurückzuführen. 80 davon auf Feinstaub (PM2.5). Dabei handelt es sich um kleine Partikel von unter 2,5 Mikrometern, die in der Luft schweben und natürlich eingeatmet werden. Ein kleiner Teil der Todesfälle – 30 an der Zahl – werden auf Stickstoffdioxid (NO2) zurückgeführt. 60 Todesfälle werden dem Ozon zugeordnet.

In der ganzen Union 357.000 Todesfälle diesen drei Luftschadstoffen zugerechnet. Tendenz sinkend! “Diese Todesfälle könnten vermieden werden, wenn die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation eingehalten würden”, schreibt die europäische Umweltbehörde. Die Weltgesundheitsorganisation erkennt sauber Luft als ein Menschenrecht an und empfiehlt, Grenzwerte welche Staaten einhalten sollen, um die Gesundheit ihrer Bevölkerung zu schützen. Am Dienstag ist eine Überarbeitung der EU-Direktive zur Luftqualität in Kraft getreten, die die EU Regeln dieser Empfehlungen annährt.

 

 

Diese Stoffe kommen alle natürlich vor, werden aber auch vom Menschen erzeugt. Die "Übeltäter" sind üblicherweise Verbrennungsprozesse: Autos mit Verbrennungsmotor, Kohlekraftwerke, das Verbrennen von Holz und Abfällen. Die Staaten in der EU haben in den letzten Jahren stark daran gearbeitet, diese Werte zu verbessern.

Dies erkennt auch die Europäische Umweltagentur an. Demnach würden die Daten zeigen, dass sich die gesundheitlichen Folgen durch den Kontakt mit den drei wichtigsten Luftschadstoffen (Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon) verbessert. Zwischen 2005 und 2022 sei zum Beispiel die Zahl der auf Feinstaub zurückgeführten Todesfälle in der EU um 45 % gesunken. Erklärtes Ziel ist es, bis 2030 eine Reduktion um 55 % zu erreichen.

Die Schadstoffe können beim Menschen vor allem Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme verursachen. Besonders empfindliche Personen, wie Neugeborene, Senioren, Kinder und Menschen mit Atemwegserkrankungen, sind betroffen. Feinstaub kann laut dem Luxemburger Umweltamt in den Lungen Reizungen verursachen und Asthma sowie Allergien verstärken. Unter besonderen Umständen kann er krebserregend sein. Zu viel Ozon kann unter anderem zur Entzündung und Schädigung der Atemwege, Verminderung der Atemfunktion und -kapazität sowie höhere Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen führen.

Seit 2018 existiert in Luxemburg die App "Meng Loft", mit der Nutzer die Messdaten von 8 verschiedenen Messstationen im Land abrufen können. Die App liefert außerdem einen Luftqualitätsindex und Verhaltensempfehlungen.

 

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