Flughäfen blockieren, den Betrieb einer Behörde stören, ein Unternehmen erpressen, den Zugang zu einer Website stören, persönliche Daten absaugen: Hackern mangelt es nicht an Fantasie, um die Lücken unserer über die Informatik immer stärker regulierten Welt auszunutzen. Aber jetzt kommen die Hacker und greifen absichtlich medizinische Geräte an, mit allen Risiken, die das mit sich bringt?

Eine Fantasie? Sicherlich nicht, und die luxemburgische Gesundheitsministerin hat soeben Fälle im Großherzogtum bestätigt. So räumt Martine Deprez ein, dass seit 2017 bereits 20 Meldungen gemacht wurden, in denen auf Fehlfunktionen im Bereich der Cybersicherheit hingewiesen wurde, die bei implantierten medizinischen Geräten festgestellt wurden.

Mit anderen Worten, externe Eindringlinge, die hier auf einem Herzschrittmacher oder einem anderen In-vitro-Gerät, das drahtlos Daten überträgt, interagiert haben könnten. Beunruhigend.

Besorgniserregend, weil ein „kleines oder böses Programmiergenie“ beispielsweise den Rhythmus oder die Stärke der elektrischen Impulse eines Herzschrittmachers, der das Herz eines Patienten schlagen lässt, durcheinander bringen kann. Die an seinen Arzt übermittelten Daten zu verändern, der dann ein Rezept ausstellen könnte, das mehr schadet als nützt. Den Rhythmus einer Insulinpumpe bei einem Diabetiker, der ein Gerät trägt, zu ändern usw.

Wie steht es mit der verbundenen Uhr?

Dennoch besteht kein Grund zur Panik für diejenigen, die ein solches Gerät tragen. Erstens sind solche Angriffe äußerst selten. Zweitens wurde noch keine Verbindung zwischen einem Todesfall und der „Zweckentfremdung“ eines vernetzten medizinischen Geräts hergestellt. Und außerdem, so erinnert die Ministerin, erhöhen die Hersteller regelmäßig ihr Datenschutzniveau.

Es liegt im Übrigen in der Verantwortung und den Pflichten der Hersteller, dafür zu sorgen, dass ihre Datenschutzsysteme auf dem neuesten Stand sind, betont Martine Deprez. In Luxemburg rüsten Medtronic oder Abbot (die wichtigsten Hersteller von Implantaten) ihre Geräte regelmäßig auf und sichern die Bluetooth-Verbindungen ihrer Modelle immer besser ab.

Die Industrie, Krankenhäuser, das Gesundheitspersonal und die Gesundheitsbehörden wissen, dass Hacker oft einen Schritt voraus sind. So müssen beispielsweise die Daten von Kernspintomographen oder gemeinsam genutzten medizinischen Akten besser geschützt werden.

Auch persönliche Gesundheitsanwendungen (vor allem in billigen elektronischen Armbändern/verbundenen Uhren) sind für Hacker leicht zu knacken. Cyberkriminelle können dann leicht in die Computernetzwerke von Privatpersonen oder Gesundheitszentren eindringen. Im schlimmsten Fall mit Lösegeldforderungen oder der Zerstörung von Daten.


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