Mehr als jede andere Tätigkeit ist die Landwirtschaft den klimatischen Kontingenzen unterworfen. Und dieses Jahr kann man zumindest sagen, dass das Wetter mit den Nerven der luxemburgischen Landwirte gespielt hat. Zwischen einem milden Winter, Spätfrösten, einem regenreichen Frühling und einem Sommer, der halb im Schatten stand, waren die Erträge der Kulturen mehr als unentschlossen, sie erwiesen sich als… enttäuschend.

In ihrer ersten Sommerbilanz hat die Landwirtschaftsministerin dies soeben bestätigt: „Der übermäßige Regen im Winter und im Frühjahr hat schlammige Böden verursacht, die Aussaat stellenweise verzögert und Pilzkrankheiten begünstigt“. Die Strafe ist schwer: Der Ertrag des Wintergetreides liegt „15 bis 20 % über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre“, beklagt Martine Hansen… Weizen oder Gerste sind also nicht zu erwarten.

Diese Bilanz variiert natürlich von einem Feld zum anderen, je nachdem, wo auf den 2.500 km² des Landes sie sich befinden. So mochten die Regionen Gutland und entlang der Mosel (mit schweren Böden) die zusätzliche Feuchtigkeit weniger als die leichteren Böden der Eisleik.

Das Glück liegt im… Futter

Und schon seitens der Moulins de Kleinbettingen (die Mehl für Bäcker oder Privatpersonen und Teigwaren herstellen) weiß man, dass die kommenden Monate hart werden: Die Brotweizenernte fiel geringer aus („-30% im Vergleich zu einem normalen Jahr“, sagt Direktor Jean Muller) und außerdem sind das Gewicht der Körner oder ihr Proteingehalt geringer als üblich. Dies wird sich auf die Produktion auswirken und auch auf die Preise…

Die Situation bei Weizen und Gerste ist für die Einkommen der Landwirte umso besorgniserregender, als die Weltmarktpreise nicht gerade auf Höchstständen notieren. Daher ist bei einigen Getreidebauern mit Einnahmeverlusten zu rechnen. Zumal Dinkel oder Hafer (die zu höheren Preisen gehandelt werden können) auch nicht viel hergaben….

Positive Aspekte sind jedoch auch bei anderen Kulturen zu verzeichnen. Die Ministerin versicherte, dass die Rapsernte gut ausfallen werde. Dasselbe gilt für Kartoffeln. Noch besser sei es um das Sommergetreide (Hafer und Sommerweizen) bestellt, dessen Erträge als reichlich bezeichnet werden. Uff…

Das Fieber steigt

Auch wenn in Luxemburg am 9. August eine groß angelegte Impfkampagne zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit begonnen hat, ist die Krankheit immer noch auf dem Vormarsch. In seinem letzten Bulletin spricht das Landwirtschaftsministerium nun von 658 Tieren, die positiv auf die „Blauzungenkrankheit“ getestet wurden (514 Schafe, 136 Schafe, 8 Ziegen).

Das Virus wurde in 313 Zuchtbetrieben im Großherzogtum gesichtet (gegenüber 246 eine Woche zuvor).

🇧🇪 In Wallonien schätzte die Landwirtschaftsministerin die Anzahl der von der Epidemie betroffenen Betriebe auf 728. Die größte Zufriedenheit herrscht bei den Futtermitteln.

 

Die Ernte war groß und von guter Qualität (was nach den heißen Sommern der letzten Zeit nicht mehr zu erwarten war). Die Fütterung der Tiere und der Milchertrag sind somit für die kommenden Monate gesichert.

Nun bleibt nur noch, auf eine gute Sonneneinstrahlung zu hoffen, um eine akzeptable Maisernte und eine gute, aber sicherlich mengenmäßig geringere Weinlese zu erzielen. In vielen Betrieben wurden die Anbaukosten in diesem Jahr durch den verstärkten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in die Höhe getrieben, die notwendig waren, um zu verhindern, dass sich Insekten und Krankheiten auf den Feldern ausbreiten.


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