Corinne Cahen verlässt die Regierung. Ihr Rücktrittsschreiben landete am Montag auf dem Schreibtisch des luxemburgischen Premierministers, sobald das Ergebnis der Kommunalwahlen bekannt war. Die Ministerin für Familie, Integration und die Großregion möchte sich nun als Schöffin der Stadt Luxemburg engagieren, wo ihr Name bei den Kommunalwahlen am 11. Juni an dritter Stelle der Stimmen stand.

Xavier Bettel wird also in den Reihen der Liberalen Partei (DP) nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin suchen müssen. Eine Interimsmission, da der derzeitigen Regierung vor den Parlamentswahlen nur noch wenige Monate der vollen Amtszeit bleiben. Am 8. Oktober finden die Parlamentswahlen statt, die die politische Landschaft Luxemburgs verändern könnten.

Mit 40 Jahren gibt Corinne Cahen ihrem Engagement eine neue Richtung. Sie zieht das Lokale dem Nationalen vor, nachdem sie zehn Jahre in ihren jeweiligen Ministerien verbracht hat. Im Herbst 2013 wurde sie zur Abgeordneten gewählt und trat im Winter darauf in die Regierung ein.

In Frage gestellt

Eine seiner letzten Handlungen in seiner Funktion als Vorgesetzter für die Angelegenheiten der Großregion war der gemeinsame Vorsitz des letzten französisch-luxemburgischen Regierungsausschusses, der im vergangenen Jahr in Thionville stattfand. Ein Treffen, das den lothringischen Grenzgängern übrigens kaum nennenswerte Fortschritte gebracht hatte…

Die Ministerin war während der Covid-Krise ernsthaft in Frage gestellt worden. Ihre Kritiker forderten ihren Rücktritt aufgrund der ihrer Meinung nach katastrophalen Verwaltung der Schutzmaßnahmen für Senioren in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Im April 2021 hätte sie beinahe ihren Sitz verloren.

Für Xavier Bettel ist diese Übung nichts Außergewöhnliches mehr. Neben der Umbildung seiner Regierungen CP-LSAP-Déi Gréng, insbesondere anlässlich der Parlamentswahlen, musste der Premierminister bereits verschiedene Abgänge innerhalb seines Teams verkraften.

Angefangen mit den Ministern Etienne Schneider (Wirtschaft), Pierre Gramegna (Finanzen), Dan Kersch (Arbeit) und Romain Schneider (Landwirtschaft). Nicht zu vergessen ist die (gesundheitsbedingte) Ablösung von Felix Braz im Jahr 2019, während er das Justizressort innehatte.