Die Wohnungssuche im Großherzogtum ist seit einigen Jahren zur Hauptsorge von Einwohnern oder Arbeitnehmern von außerhalb geworden. Auch wenn die aktuelle Krise im Immobiliensektor die Preise für Neu- und Altbauten stark hat sinken lassen, ist es eine unmögliche Aufgabe, eine Wohnung oder ein Haus zu einem “angemessenen” Preis zu finden… Daher entscheiden sich viele (hauptsächlich) Singles für Wohngemeinschaften.

So hat das Phänomen der “möblierten Zimmer” im Großherzogtum in den letzten Jahren eine völlig neue Bedeutung erlangt. Dies geht so weit, dass das Observatoire de l’habitat (Observatorium für Wohnraum) beschlossen hat, diese Objekte in seine Studien aufzunehmen. Die Analysten sahen, dass die Flut an Mietangeboten unglaublich anstieg.

Anfang der 2010er Jahre machten die Angebote für “möblierte Zimmer” weniger als 3 % des Mietangebots aus. Heute sind es mehr als 1 von 10 Anzeigen (13,5 %)… Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Art von Objekten früher vertraulicher angeboten wurde als heute, wo das Teilen einer Wohnung oder eines Hauses mit mehreren Mitbewohnern in der Gesellschaft angekommen und verankert ist.

+ 89% in 13 Jahren

Es versteht sich von selbst, dass die Formel vor allem wegen ihres Preisvorteils so attraktiv ist. Das Observatoire de l’habitat stellt jedoch fest, dass sich das Spiel vielleicht bald nicht mehr lohnt. Denn auch hier steigen die Preise schnell und… erheblich.

Im letzten Jahr wären die Mietpreise für eine Wohngemeinschaft um 7,4 % pro m² gestiegen. Das ist mehr als die Inflation, aber vor allem mehr als die Summen, die für eine Mietwohnung (+6,4% im Jahr 2023) oder ein Haus (+5,7%) verlangt werden…

Da sie nicht in der Lage waren, Eigentümer zu werden oder den Mietvertrag für ein größeres Mietobjekt zu übernehmen, verlagerte sich ein Teil der Nachfrage auf diese Art von “geteilten” Immobilien. Da es mehr Nachfrage als Angebot gab, reagierten der Markt und die Vermieter mit steigenden Preisen.

Im Zeitraum 2010-2023 stiegen die inserierten Mieten für möblierte Zimmer im Durchschnitt um +5 % pro Jahr (d. h. +89 % in 13 Jahren…). Dies im Vergleich zu +4,1 %/Jahr bei Wohnungen (+69 % im Zeitraum) und +3,2 %/Jahr bei Einfamilienhäusern (+51 %).

Auch wenn der Markt für Wohngemeinschaften im Großherzogtum wächst, so ist er doch weit davon entfernt, geografisch sehr weit verbreitet zu sein. Allein in Luxemburg-Stadt konzentrieren sich 60 % der Anzeigen, die diese Art von Immobilien anbieten, gefolgt vom Kanton Esch-sur-Alzette (35 %). Mit anderen Worten: Abgesehen von der Hauptstadt und dem Süden des Landes macht der Rest des Landes nur knapp 5% des sichtbaren Angebots aus.

 

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