Nicht alle Produkte weisen eine Recyclingfähigkeit von 95 bis 99 % auf. Dies ist jedoch das Niveau, das Greenpeace für die Wiederverwendung der verschiedenen Materialien und Komponenten von Solarmodulen anerkennt. Alles wäre also in bester Ordnung, wenn es um das zweite Leben dieser Geräte geht… Doch in Wirklichkeit weiß niemand so recht, was mit diesen Kabelverbindungen und Solarzellen geschieht, abgesehen von den Vorschriften.

In Luxemburg hat der Umweltminister dies gerade halbherzig zugegeben. Das Gesetz ist da. Es handelt sich um eine EU-Richtlinie, die wie bei anderen elektronischen Geräten vorschreibt, dass diese Abfälle recycelt werden müssen. Hingegen gibt es keine Garantie dafür, dass das Gesetz eingehalten wird. Denn es gibt keine speziellen Sammelstellen im Land“, sagt Serge Wilmes.

Da es keine Daten aus den Mülldeponien gibt, ist es unmöglich, die Anzahl oder das Gewicht der ausgedienten Paneele zu beziffern, die im Großherzogtum dem richtigen Recyclingweg zugeführt werden. Dennoch gibt es kodifizierte Verfahren, die in einigen Unternehmen funktionieren, um z. B. Silizium oder Cadmium zurückzugewinnen. Diese Elemente, deren Gewinnung umweltschädlich ist, sollten daher einem zweiten Leben zugeführt werden.

Aber auch Glas, Aluminiumrahmen oder Kunststoffteile können wiederverwertet werden.

Tonnen über Tonnen

Im Moment, so versucht der Minister zu „beruhigen“, haben die meisten Photovoltaikanlagen in Luxemburg noch nicht das Stadium des Abfalls erreicht. Die Lebensdauer der Paneele (in der Regel mehr als 15 Jahre) führt insbesondere dazu, dass Privatpersonen oder Unternehmen, die als erste diese Art von Anlagen installiert haben, diese noch nicht austauschen mussten. Auch Pannen oder witterungsbedingte Schäden haben nicht dazu geführt, dass zu viele Teile geborgen werden mussten.

Es wird jedoch dringend notwendig sein, die Rückgewinnungskette (derzeit die Installateure) zu koordinieren und die Wiederverwertungskette zu sichern. In einem Jahr werden nämlich mehr Paneele installiert, so dass auch mehr Tonnagen für das Recycling anfallen werden. So wurden allein im Jahr 2023 und nur für die bei Ecotrel asbl eingetragenen Installateure „851 Tonnen Photovoltaikpaneele auf den Markt gebracht“, sagt Serge Wilmes.


Angesichts der zunehmenden Verbreitung kann man sich leicht vorstellen, dass diese Last exponentiell ansteigen wird. Aber es wird immer noch Aufgabe der Akteure des Sektors - Hersteller oder Verleger - (und nicht der Verbraucher) sein, „die Sammlung, den Transport und die Behandlung zu organisieren“. Auch dies ist ein gesetzlich verankerter Punkt.


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