Während es auf der Computerseite immer mehr Phishing-Betrügereien 2.0 gibt, haben Scharlatane das Telefon zu ihrer neuen Masche gemacht, um Geld zu verdienen. Dabei handelt es sich nicht um eine heimtückische SMS, in der Sie aufgefordert werden, Ihre Bankdaten zu hinterlassen, sondern um einen Anruf, bei dem es nur darum geht, Geld oder Bankdaten zu erbeuten. So stellt die luxemburgische Polizei immer häufiger „Schockanrufe“ fest.

Ein paar Worte, eine ängstliche Stimme, ein Gefühl der Dringlichkeit und schon spielt der Anrufer mit emotionalen Manipulationen wie mit einer Waffe. Der Angerufene soll glauben, dass er persönliche Daten oder eine Kreditkartennummer angeben oder eine Überweisung tätigen muss, um einem Angehörigen in Schwierigkeiten zu helfen. Und manche tappen in die Falle…

So hat der Innenminister gerade enthüllt, dass die luxemburgische Polizei im Jahr 2022 10 Fälle bearbeitet hat (davon 4 mit Geldübergabe…), im Jahr 2023 12 Fälle desselben Stils und seit dem 1. Januar dieses Jahres wurden bereits 8 Fälle von Betrug durch Schockanrufe gemeldet…

Angesichts des starken Stresses, den die Nachricht auslöste, übergaben manche Korrespondenten ihrem Gesprächspartner Geld oder Informationen, die sie normalerweise sorgfältig aufbewahrt hätten. Léon Gloden berichtet von Anwohnern, die in der Überzeugung, dass ein Verwandter aus dem Polizeigewahrsam entlassen werden könne, nicht zögerten, nach einem einfachen Telefonanruf eine Kaution an falsche Polizisten zu zahlen.

Obwohl der Kern der Strukturen, die diese Betrügereien durchführen, nicht in Luxemburg ansässig zu sein scheint, konnten die Polizisten des Großherzogtums bereits „mehrere Mittelsmänner, die beauftragt waren, Bargeld, Wertpapiere oder Zahlungsmittel abzuholen“, identifizieren und festnehmen.

Leider sind diese Komplizen nur die „sichtbare“ Spitze eines Eisbergs, dessen Organisatoren sich meist im Ausland befinden, „in Ländern, in denen die Rechtshilfe schwieriger ist“. Aber (r)versichert der Minister, dass diese Form der Kriminalität dennoch von der europäischen Agentur Europol verfolgt wird. Seit 2023 haben gemeinsame Aktionen zu „zahlreichen Verhaftungen“ geführt.

Außerdem scheinen die Sensibilisierungskampagnen, die in den Medien verbreitet werden, Früchte zu tragen. So steigt zwar die Zahl der Betrugsversuche per Telefon, aber „die Polizei stellt fest, dass diese Betrügereien immer seltener erfolgreich sind“. Puh!

 

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